Vom vierten Rettungswagen profitiert der halbe Landkreis

04.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:50 Uhr

Zur Debatte um den Rettungswagen-Standort:

Die Diskussion über den Standort des vierten Rettungswagens muss endlich aufhören. Zuerst möchte ich sagen, dass ich die Angstsituation, die Herr Finkbeiner wegen seiner Tochter durchgestanden hat, nachvollziehen und verstehen kann. Aber einem Herrn Straub das gleiche Schicksal zu wünschen, geht meines Erachtens zu weit. Die Diskussionen auf solch einer Ebene müssen ein Ende haben. Es kann vorkommen und es kommt auch immer wieder mal vor, dass es vom Eintritt eines Notfallereignisses bis zum Eintreffen des Rettungswagens 20 Minuten, in Ausnahmefällen sogar deutlich länger, dauern kann. Vor allem im ländlichen Gebiet.

Fakt ist: Die Hilfsfrist im bayerischen Rettungsdienstgesetz sieht vor, dass ein Notfallort in zwölf Minuten erreicht werden soll. Diese Hilfsfrist wird als reine Fahrzeit gerechnet und gilt als erfüllt, wenn sie bei 80 Prozent der Fälle eingehalten wird. Der unabhängige Gutachter hat den Standort Rohrbach gewählt, weil sich die Hilfsfrist für circa 20 000 Einwohner des mittleren Landkreises von circa zwölf bis 13 Minuten auf etwa acht bis neun Minuten verbessern wird. Während die durchschnittliche Eintreffzeit eines Rettungsmittels in der Stadt Pfaffenhofen derzeit bei etwa sieben bis acht Minuten liegt.

Vom Standort Rohrbach, ganz in der Nähe der Staatstraße 2232, erreicht man den Hauptplatz Pfaffenhofen bei normalen Straßen- und Verkehrsverhältnissen in etwa neun Minuten. Gerechnet wird hier die reine Fahrzeit mit Blaulicht und Sondersignal.

Vom Rettungswagen, der zum 1. Juli in Betrieb genommen wurde, mit Standort im mittleren Landkreis, profitieren nicht nur die Bewohner von Rohrbach und Wolnzach, sondern auch die Bewohner von Geisenfeld, Reichertshofen und Pfaffenhofen. Somit der halbe Landkreis Pfaffenhofen.

Jetzt heißt es erst einmal zwei bis drei Jahre abwarten. Richtig ist, dass dieser zusätzliche Rettungswagen den Bewohnern der Gemeinden Jetzendorf und Gerolsbach wenig nutzt. So hoffe ich sehr, dass durch ein erneutes Gutachten ein weiterer Rettungswagen genehmigt und dieser dann an der jetzigen Rettungswache Pfaffenhofen oder sogar noch etwas südlicher positioniert wird.

Ewald Maier

Rohr