Mit solchen Methoden gewinnt man keine Kunden

08.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:59 Uhr

Zum Artikel "Abschlepper fordern Widerruf" (PK vom 8. Juni):

Mit einer solchen Reaktion des Abschleppunternehmens war natürlich zu rechnen. Die lassen sich ihr Geschäftsmodell doch nicht ruinieren. Wenn in den Zentren von Großstädten von privaten Geschäfts-Parkplätzen unberechtigt parkende Fahrzeuge abgeschleppt werden, dann kann man das aufgrund des fehlenden Parkraumes noch irgendwie nachvollziehen, da den Geschäften Umsatz entgeht, den sie vielleicht hätten, wenn dort Parkraum für die Kunden frei wäre.

Aber wenn in unserem beschaulichen Pfaffenhofen von halbleeren Parkplätzen abgeschleppt wird, und das dazu noch pünktlich zum Beginn der Gartenschau, so lässt das einen doch nachdenklich werden. Zumindest in der vergangenen Woche war die Beschilderung hierfür nur sehr unzulänglich zu sehen beziehungsweise überhaupt zu erkennen. Dabei müssen solche Hinweise deutlich und auch im Vorbeifahren erkennbar sein, was hier nun nicht der Fall war. Man kann nicht von den Autofahrern verlangen, dass sie erst einmal den gesamten Parkplatz nach irgendwelchen, vielleicht versteckten, Hinweisschildern absuchen müssen. Außerdem geht das über das gesunde Maß der Verhältnismäßigkeit weit hinaus.

Erfreulich hingegen ist, dass eines der betroffenen Geschäfte den Rahmenvertrag mit dem Abschleppunternehmen gekündigt hat. Bleibt nur zu hoffen und abzuwarten, ob die Firma der Aufforderung, die Aktivitäten sofort einzustellen, auch nachkommt.

Wahrscheinlich hat das Geschäft schon einen spürbaren Umsatzrückgang verzeichnet. Mit solchen Methoden gewinnt man keine Kunden und vergrault zudem die bestehenden. Dabei könnte man doch auf viele auswärtige Kunden hoffen, nämlich die Besucher der Gartenschau, die nach dem Besuch dort noch ihre Einkäufe erledigen könnten.

Die jeweiligen Geschäftsführer müssen gegenüber der Unternehmensleitung einen Umsatzrückgang auch begründen. Und ob man die entgangenen Umsätze durch das Abschleppen wieder hereinbekommt, ist schon sehr fraglich. Der Ruf ist natürlich erst einmal geschädigt, auch wenn die Aktion mittlerweile eingestellt worden sein soll.

Ich hoffe, dass unser Bürgermeister Thomas Herker eine angemessene Reaktion zeigt, und dass solche Praktiken auch öffentlich weiterhin als das bezeichnet werden dürfen, was sie sind.

Peter Hoffmann

Pfaffenhofen