Wieder eine Chance verpasst

21.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Zum Artikel "Investition in die Zukunft" (PK vom 7. März):

Bei den Klimaschutzbemühungen der Gemeinde nimmt die öffentliche Verwaltung eine Schlüsselrolle ein. Sie kann bei ihren eigenen Liegenschaften und Infrastruktureinrichtungen unmittelbar aktiv werden und Maßnahmen direkt umsetzen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Vorbildfunktion, die sie in der lokalen Gemeinschaft einnimmt. Nur wenn sie ambitioniert vorangeht, kann sie die Dringlichkeit von Klimaschutz und Einsparmaßnahmen überzeugend vermitteln. So steht es im Rohrbacher Energienutzungsplan von 2013.

Wer sich den Energienutzungsplan durchliest und mit dem Artikel "Investitionen in die Zukunft" zur Sanierung der Heizung in der Rohrbacher Schule vergleicht, kann nur noch den Kopf schütteln. Laut den im Energienutzungsplan aufgeführten Daten verbraucht die Schule 46 500 Liter Heizöl im Jahr, was 41 Prozent des kommunalen Wärmeverbrauches entspricht. Jetzt hat sich die Gemeinde entschlossen, die Ölheizung gegen eine Erdgasheizung zu tauschen.

Das mag in der Ausführung relativ unkompliziert sein, hat aber nicht das Geringste mit den Zielen des Energienutzungsplanes zu tun. Darin werden Potenziale und Handlungsoptionen aufgezeigt, wie eine regionale regenerative Energieversorgung umgesetzt werden kann. Wenn bei dem größten kommunalen Wärmeverbraucher wieder auf fossile Energien gesetzt wird und das auch noch als "Investition in die Zukunft" gepriesen wird, stellt sich die Frage, ob jemals der Wille bestanden hat, im Sinne des Plans zu handeln. Für alle Gemeinderäte, die den Energienutzungsplan schon im Kachelofen entsorgt oder noch nie gelesen haben, unter Energienutzungsplan Gemeinde Rohrbach ist er für alle Interessierten im Internet einsehbar. Wieder wurde eine Chance verpasst, den schönen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Peter Zartner

Pfaffenhofen