Unternehmerfreundlichkeit sieht anders aus

22.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:53 Uhr

Zum Artikel "Bebauungsplan nur unter Vorbehalt - Recyclingbetrieb bei Niederscheyern soll nachträglich notwendige Linksabbiegerspur selbst bezahlen müssen" (PK vom 16. Dezember):

Die Firma Gigler ist ein Kunde von mir und ich bin nun schon seit drei Jahren Zeuge eines endlosen Genehmigungsprozesses. Mit Verwunderung musste ich nun lesen, dass dem Entsorger Gigler auf dem Gelände des ehemaligen Baumarktes Meisinger eine Genehmigung nur unter Vorbehalt erteilt wurde. Noch mehr war ich verwundert, dass dieses Gremium sich von einem Mitglied des Verbandbeirates, nämlich Andreas Kufer (Freie Wähler), zu diesem Vorbehalt überzeugen ließ. Ist doch Herr Kufer selbst als Inhaber und Geschäftsführer von Hechinger Entsorgung direkt betroffen. Da kann man nur hoffen, dass dies nicht der Grund ist, dass die Genehmigung nicht ein, sondern drei Jahre gedauert hat. Auch Herr Scholz von der WSP (Wirtschaftsservicegesellschaft Pfaffenhofen) wurde mehr als dreimal um Unterstützung für die Ansiedlung gebeten. Auf den Rückruf von WSP-Geschäftsführer Scholz wartet das Unternehmen heute noch (so viel zum Thema: was macht eigentlich Herr Scholz). Und jetzt soll die Firma auch noch eine Abbiegespur auf einer Staatsstraße bezahlen beziehungsweise eine Kostenübernahme in unbegrenzter Höhe hinterlegen. Das Staatliche Bauamt Ingolstadt fand keine Notwendigkeit für eine Abbiegespur an dieser Stelle. Auch ein eigenes Gutachten der Stadt kam zum gleichen Ergebnis.

Die Firma Gigler muss Auflagen erfüllen, die scheinbar für andere nicht gelten. So stehen deren Container alle auf versiegelten Flächen, bei Hechinger stehen die Container seit Jahren in der Wiese. Dies kann jeder geneigte Bürger sehen, der schon mal Grüngut dorthin gebracht hat. Drei Jahre warten auf eine Genehmigung und nicht mal dann Investitionssicherheit. Unternehmerfreundlichkeit sieht anders aus.

Vielleicht sind in unserer lebenswerten Stadt aber auch nur neue Arbeitsplätze erwünscht, die mit Sonne und Wind zu tun haben. Ein Entsorgungsunternehmen passt da wohl nicht ins Bild. Dann sollten wir aber konsequenterweise auch unseren Abfall zukünftig im Garten verbrennen oder vergraben. Frohe Weihnachten am Lagerfeuer.

Josef Postel

Stellvertretender

FDP-Kreisvorsitzender

Pfaffenhofen