Pfaffenhofen
Ein Gockel und ein Stuhl

05.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

Pfaffenhofen (DK) Hohe Wellen schlägt 2017 der "Gockel-Streit": Weil es sich vom Krähen eines Hahns in der Nachbarschaft massiv belästigt fühlt, zieht ein Wolnzacher Ehepaar vor Gericht und bekommt - nachdem es keine außergerichtliche Einigung gibt - Recht. Das Amtsgericht Pfaffenhofen, dessen Urteil im Oktober öffentlich wird, beurteilt das Krähen als Beeinträchtigung und als "nicht ortsüblich" - zumal der Gockelbesitzer am Gottesackerweg seine hobbymäßige Tierhaltung erst nach dem Einzug der Nachbarn begonnen habe.

Die Kläger sind erleichtert - die Gockelbesitzer und viele Tierhalter verstehen dagegen die Welt nicht mehr. Für den Hahn selbst geht die Geschichte gut aus: Er findet in Wolnzach ein neues Zuhause.

Für Aufsehen sorgt auch der Fall um den zerbrochenen Stuhl: Ein 42-Jähriger klagt gegen einen Wolnzacher Wirt auf Schadensersatz und Schmerzensgeld. Der Gast hatte sich das Sprunggelenk gebrochen, als sein Stuhl unter ihm zusammenkrachte. Im Juli weist das Ingolstädter Landgericht die Klage ab, da es sich um einen nicht vorhersehbaren Unfall handle. Stabile bayerische hölzerne Stühle müssten auch nicht täglich - wie vom Kläger-Anwalt gefordert - einem "Rütteltest" unterzogen werden, heißt es im Urteil. ‹Œreb