Münchsmünster (las
Feste, Hiobsbotschaft und Abschied

Während der Münchsmünsterer Kindergarten feiert, verlässt das Unternehmen Evonik den Ort

17.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Foto: DK

Münchsmünster (las/clm) Ein Jahr aus Höhen und Tiefen: Während das Unternehmen Evonik den Ort verlässt, gibt es beim Sportverein Erleichterung. Außerdem stehen 2016 einige Jubiläen an.

Nach langem Hin und Her kann Ende Januar der TV Münchsmünster aufatmen. Viele Wochen hatten die Mitglieder gerungen, bereits ein Jahr zuvor hatte der Vorsitzende Michael Becker bekannt gegeben, dass er sein Amt abgeben möchte. Einen Nachfolger finden die Münchsmünsterer Sportler allerdings nur schwer. Schließlich übernimmt Willi Greil die Leitung beim TV Münchsmünster, er gehört seit 20 Jahren zum Verein.

Ein Paukenschlag trifft Münchsmünster Ende Februar: Evonik verlässt den Ort. Der Konzern will zum Sommer seine Anlagen zur Hopfen- und Teeextraktion dicht machen. Nach der Schließung der Chemieproduktion im Jahr 2009 zieht sich der Konzern damit komplett aus dem Industriepark zurück. 49 Mitarbeiter sind betroffen. "Leider hat sich die Kundennachfrage in jüngster Zeit deutlich verschlechtert", erklärt Thomas Sauer, Leiter des Marktsegments Custom Manufacturing bei Evonik diesen Schritt. "Deswegen ist eine nachhaltige wirtschaftliche Produktion nicht mehr möglich."

Eine Dauerbaustelle nimmt im März ihr offizielles Ende: Für rund eine Million Euro war die Tassilostraße bis November 2015 Baustelle gewesen, im März geben Landrat Martin Wolf und Bürgermeister Andreas Meyer sowie andere Vertreter aus der Politik die Straße wieder frei.

Seit April spielen bei Audi in Münchsmünster die Bienen eine wichtige Rolle, denn der Hightech-Bienenstock am dortigen Standort wird offiziell eröffnet. Erst im Sommer allerdings zieht die Königin ein. Die Insekten sind Teil des Projektes HOBOS (HOneyBee Online Studies), das einen völlig neuartigen Blick auf die Welt der Bienen ermöglichen soll.

Im April startet ebenfalls der Bau des Pfarrzentrums: Vertreter von Kirche, Gemeinde und Bauunternehmen treffen sich zum gemeinsamen Spatenstich. Allerdings müssen die Beteiligten dann erst einmal Geduld beweisen: Die Archäologen rücken an. Auch zum Jahresende können die Bagger noch nicht rollen.

Ein Jubiläum feiert die Eltern-Kind-Gruppe im Ort: Es gibt sie seit 25 Jahren. Sie organisieren Gruppenstunden und Ausflüge, Weihnachts- und Babybasare, Kinderbetreuung und anderes. "Seit 25 Jahren ist die kirchliche Organisation nicht mehr aus dem Ort wegzudenken", lobt Leiterin Tanja Weidenhiller.

Und noch ein Festtag für die Kinder steht an: Die Kindertagesstätte Sausewind feiert im September 100. Geburtstag. Beim Festakt lobt Bürgermeister Andreas Meyer (CWG) den Kindergarten als "eine der ältesten und wichtigsten Einrichtungen, die wir im Ort haben".

Einen runden Geburtstag feiert außerdem die Folkloriade: Zum 30. Mal treffen sich im Oktober slowenische Gruppen aus ganz Deutschland in Münchsmünster, um gemeinsam zu tanzen.

Ende des Jahres folgt für die Gemeinde noch einmal eine Hiobsbotschaft: Die Feuerwehr Wöhr steht vor dem Aus. Die Freiwilligen finden keinen Kommandanten und auch keinen Stellvertreter. Es droht daher Ungemacht: Die Feuerwehr müsste im Januar 2017 vom aktiven Dienst abgemeldet werden, wenn die Posten nicht besetzt sind. Mitte Dezember kommt zumindest teilweise Entwarnung. Denn auch wenn die Feuerwehr tatsächlich abgemeldet wird, drei Mitglieder wollen als Gruppenführer einer eigenständigen Löschgruppe fungieren und auch der Gerätewart bleibt im Dienst.

Kurz vor den Weihnachtsferien herrscht an der Münchsmünsterer Grundschule außerdem helle Aufregung: Unbekannte hatten Mülltonnen in Brand gesteckt. Da diese direkt vor dem Gebäude standen, wird ein Teil der Fassade zerstört - der Vollwärmeschutz ist durch das Feuer geschmolzen.

Mitte Dezember steht in Münchsmünster außerdem ein Abschied an. Seit einem Jahr besteht nämlich die Partnerschaft mit dem Gebirgspionierbataillon 8, für die Soldaten steht nun ein Einsatz im Ausland an. Ein Teil geht beispielsweise nach Mali, andere in den Irak. Zum Appell in Münchsmünster kommen zahlreiche Vereine aus der Gemeinde, um die Soldaten ins Ausland zu verabschieden.