Ab 4. Oktober: Ganz Geisenfeld zählt

08.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:41 Uhr

Geisenfeld (kog) Nicht immer nur über den vielen Verkehr schimpfen, sondern auch mal aktiv werden. – Auf diese Einstellung der Geisenfelder hofft die BI bei ihrer groß angelegten Verkehrszählung. Unter Mithilfe möglichst viele Helfer soll vom 4. bis zum 10. Oktober rund um die Uhr jedes Fahrzeug gezählt werden.

Zehn Zählstellen im Stadtzentrum und an den Ausfallstraßen, die eine volle Woche lang 24 Stunden am Tag von jeweils zwei Personen besetzt sind – so eine Aktion hat es in der Region noch nicht gegeben. "Aber nur so erhalten wir und auch die Fachbehörden endlich einmal tatsächlich verlässliche Zahlen", betont Umweltreferent Günter Böhm, der die BI bei ihrer Aktion unterstützt.

Die letzte offizielle Verkehrszählung in Geisenfeld stammt aus dem Jahr 2005, und glaubt man dieser, dann ist im Stadtgebiet das Verkehrsaufkommen rückläufig – was komplett im Gegensatz zur "gefühlten Belastung" der Anlieger steht. Ob dieser Widerspruch etwas mit der Art der bisherigen Erhebungen zu tun hat? Laut Günter Böhm ist es für die Fachbehörden aus Personal- und Kostengründen nicht möglich, über einen längeren Zeitraum jedes Fahrzeug zu zählen. Deshalb werde bei diesen "offiziellen" Erhebungen nur stichpunktartig gezählt und das Ergebnis dann "hochgerechnet".

Ganz anders bei der geplanten "großen" Zählung, mit der die BI nun von der Stadt Geisenfeld beauftragt wurde. Er gehe deshalb davon aus, so Böhm, dass Staatliches Bauamt und Landratsamt dankbar sind, wenn sie auf diese Weise umfassende Zahlen bekommen, betont Böhm. Die Fachbehörden seien herzlich eingeladen, die Art und die Methodik der Zählung im Vorfeld zu überprüfen. Wobei man beabsichtige, so BI-Vorstandsmitglied Manfred Meixensberger, exakt dieselben Zählstellen auszuwerten wie bei den bisherigen Erhebungen, um einen Vergleich mit diesen zu ermöglichen.

Ziel der Aktion sei es dann, mit dem Ergebnis – wenn es so ausfällt, wie man erwartet – Anträge auf verkehrsmindernde Maßnahmen "unterfüttern" zu können und bei den Fachbehörden ein Bewusstsein aufzubauen, "dass der Schwerlastdurchgangsverkehr in Geisenfeld angesichts der vorhandenen Alternativrouten überflüssig ist wie ein Kropf".

Um die Zählung wie geplant durchführen zu können, brauchen die Organisatoren jedoch in erster Linie eines: Helfer, viele, viele Helfer. Zehn Zählstellen, die sieben Tage lang ohne Pause mit je zwei Personen besetzt sind (je eine pro Fahrtrichtung) – das sind 3360 Stunden, die zu leisten sind.

Die bisherige Resonanz ist jedoch schon mal recht ermutigend. Zum ersten Infoabend kamen rund 50 Vertreter von örtlichen Vereinen und Organisationen (darunter alle drei Stadtratsgruppierungen) sowie Privatpersonen, berichtet Meixensberger. Und in den nächsten Wochen hofft die BI, dass sich noch viele weitere Freiwillige – ob Vereine oder Privatpersonen – anmelden werden (siehe Infokasten). Insbesondere zählt der BI dabei natürlich auf die Anlieger der Durchgangsstraßen – aber eigentlich sei der Schwerlastverkehr mit seiner enormen Lärm- und Feinstaubbelastung ein Thema, das alle Geisenfelder, auch den Ortsteilen, betrifft. Deshalb der Appell der Organisatoren: "Zeigen wir Gemeinsinn!