Aus für Bahnhof Reichertshofen

21.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:03 Uhr

Hat ausgedient: der Bahnhof in Reichertshofen. Die Bahn AG hat der Gemeinde mitgeteilt, dass der Bahnhof im Zuge des Umbaus der ICE-Strecke stillgelegt wird. Stattdessen kommt eine Haltestation "Baar-Ebenhausen". Der ICE hält da freilich auch nicht. - Foto: Rothe

Reichertshofen (DK) Aus für den Bahnhof Reichertshofen. Nach einem Schreiben der Bahn AG an die Gemeindeverwaltung soll der bestehende Bahnhof im Zuge des Umbaus der ICE-Strecke stillgelegt werden. Bürgermeister Anton Westner gab die Entscheidung am Dienstag dem Gemeinderat bekannt.

Was sich bereits seit längerem abgezeichnet hatte, steht nun fest. Nach über 100 Jahren hat das Gebäude mit dem Schriftzug "Reichertshofen Obb." ausgedient. An seiner Stelle soll etwa 500 Meter nördlich eine Haltestation errichtet werden. Sie soll den Namen "Baar-Ebenhausen" tragen.

Zu einer längeren Aussprache, an der auch Architekt Helmut Leitermann teilnahm, kam es bei der Bekanntgabe der Submissionsergebnisse einzelner Gewerke für den Bau des Feuerwehrhauses Hög. Leitermann erläuterte, dass sich hier gegenüber der Kostenschätzung unter Berücksichtigung des jeweils günstigsten Bieters eine Kostenmehrung von rund 50 000 Euro auf rund 370 000 Euro ergeben habe. Etwa 80 Prozent der Kostenmehrung liege nach Aussage des Planers im Bereich der Rohbau-, Baumeister- und Zimmererarbeiten. Kosten, die nach Meinung des dritten Bürgermeisters Helmuth Hammerl vorhersehbar gewesen seien und folglich geschluckt werden müssten. "Wer ,A’ sagt muss auch ,B’ sagen", meinte er. Zweiter Bürgermeister Helmut Brunner hegte keine Zweifel an der Notwendigkeit der Kostenmehrung, jedoch vermisse er zur Deckung mögliche Einsparungen an "anderer" Seite.

Als unzumutbar wiesen die SPD-Fraktionsvorsitzende Waltraud Schembera und Georg Meisinger (LUB) zusätzliche Eigenleistungen, wie diese Karl Lang (CSU) in Erwägung zog, zurück. Positiv sprach sich das Gremium für den Vorschlag von Sepp Sterr (CSU) aus, das alte Feuerwehrhaus zur Deckung eines Teilbetrages der Mehrkosten zu verkaufen. Keine Einwände wurden gegen die Vergabe der Gewerke an das jeweils wirtschaftlichste Angebot eingebracht.

Debatte um Schulsanierung

Grund für eine eingehende Diskussion gab auch die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten der Schule Reichertshofen. Dabei regte der Fraktionssprecher der CSU, Georg Link, an, derartige Maßnahmen künftig in größeren Bauabschnitten vorzuplanen. Dies sei jedoch Aufgabe des neuen Gemeinderates. Um die laufenden Sanierungsarbeiten fortsetzen zu können, sprach sich das Gremium einstimmig für die Vergabe weiterer Gewerke an die jeweils günstigsten Bieter aus. Architekt Leitermann sagte hierzu, dass, wie bereits beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses Hög, jeweils zehn Firmen angeschrieben worden seien.

Einen weiteren Punkt der Tagesordnung bildete die Behandlung der Stellungnahmen der Gemeinde zur 3. Änderung des Bebauungsplanes "Schafberg". Nach kurzer Beratung blieb der Gemeinderat bei seiner bisherigen Entscheidung und sprach sich einstimmig für einen dementsprechenden Satzungsbeschluss aus.

In einem Eilentscheid billigte das Gremium einen Zuschussantrag der Pfarrei Langenbruck zur Sanierung der Kapelle auf dem Kastulus-Berg in Höhe von zehn Prozent der Kosten, maximal 2050 Euro.

Positiv zur Kenntnis nahm das Gremium den Prüfbericht des örtlichen Rechnungsprüfungsausschusses zur Jahresrechnung 2006 und sprach sich einstimmig für die Entlastung aus.