"Alte Hasen" und "junges Gemüse" auf der Liste

16.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:25 Uhr

Alte Hasen und junges Gemüse auf der Liste

Reichertshofen (rsb) Als zweitstärkste Fraktion im Marktgemeinderat Reichertshofen präsentierte die JWU jetzt ihre Bewerber für die Kommunalwahl 2008. Die JWU-Liste mit Bürgermeisterkandidat Michael Franken an der Spitze wurde mit überwältigender Mehrheit (drei Gegenstimmen) verabschiedet.

Bei der Begrüßung der rund vierzig Mitglieder und Zuhörer meinte JWU-Vorsitzender Hans Felber: "Wir sind wir und brauchen keine Unterstützung hochrangiger Politiker, die es besonders vor Wahlen, als nötig erachten, möglichst oft genannt und abgelichtet zu werden." Mit ihren Bewerbern sei es der JWU erneut gelungen, bei einem Durchschnittsalter von 44,7 Jahren dem Wähler die jüngste Liste vorzustellen. Das Positive dabei sei, "dass alte Hasen dem jungen Gemüse mit Rat und Tat beistehen" und zum Erfolg der JWU beitragen werden.

Gemeinderätin oder Gemeinderat zu sein, sei beileibe kein Hobby, betonte Felber. Von einem Gemeindevertreter könne man erwarten, dass er sich für alle Bürgerinnen und Bürger einsetzt. Sicher müssten dabei auch unliebsame Entscheidungen getroffen werden.

Als nicht von Vorteil bezeichnete der JWU-Vorsitzende dabei eine einseitige Gemeindepolitik. Daher gelte es, absolute Mehrheiten zu verhindern. Die Entscheidung hierüber liege beim Wähler. Dass sich die JWU mit ihrer Gemeindpolitik auf dem richtigen Weg befinde beweise die Tatsache, dass die Gruppierung seit ihrer Gründung 1989 von 13 auf nun 102 Mitglieder und die Gemeinderatsmandate von ursprünglich zwei auf mittlerweile sechs angewachsen seien.

Über die Gemeinderatsarbeit informierte Bürgermeisterkandidat Michael Franken. Dabei erinnerte er an einen Ausspruch von Lothar Schmid, dass in der Politik ein Argument so lange gut sei, bis man wisse, von wem es ist. Eigentlich ein Zitat, das Anlass zum Nachdenken geben sollte. Nicht anders sei es der JWU in vielen der von ihnen eingereichten Anträge ergangen. Dabei seien von der JWU Anträge zunächst abgelehnt worden, um einige Sitzungen später von der CSU als neuer Antrag angenommen zu werden.

Intensiv habe sich die JWU mit der SPD für die Einführung einer Schülerjahresnetzkarte sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze und Gewerbegebiete eingesetzt sowie die Schaffung neuer Baugebiete in den Ortsteilen. Auf massive Initiative der JWU und der SPD hin erfolgte eine Entschärfung der Verkehrssituation rund um die Schule. Massiv habe sich die JWU für die Unterstützung Alleinerziehender und die Sanierung und Ergänzung der Spielplätze sowie die Stärkung der Ortsteilfeuerwehren Langenbruck und Hög eingesetzt. Die JWU war gegen die vom Landratsamt ausgewiesenen Grundstücke im Gemeindebereich als Fauna-Flora-Habitat-Gebiete.

Als ein Problem, das die Gemeinde weiter beschäftigen wird, bezeichnete Franken die Hochwasserfreilegung. Auf der Stelle trete man derzeit bei der Gestaltung des "Unteren Marktes", die "wohl oder übel" auch den neuen Gemeindrat beschäftigen wird.