MAWA-GmbH jetzt in neuen Händen

24.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:36 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Die Pfaffenhofener Firma MAWA hat ihre schwere Finanzkrise überstanden. Nach der Talfahrt vergangener Jahre soll es nun wieder aufwärts gehen – unter der Führung der Diplom-Kauffrau Michaela Schenk, die das Unternehmen erworben hat.

Noch vor gut zwei Jahren hatte die MAWA Systeme GmbH mit Sitz an der Hohenwarter Straße denkbar düstere Zukunftsaussichten: Der weltweite Marktführer unter den Herstellern von Metallkleiderbügeln musste im März 2005 wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung Insolvenz beantragen. Dr. Martin Prager von der Münchner Rechtsanwaltskanzlei PLUTA wurde vom Amtsgericht Ingolstadt die Insolvenzverwaltung übertragen. Er und seine Mitarbeiter führten den MAWA-Geschäftsbetrieb fort und packten vor allem in den Bereichen Controlling und Produktion umfassende Restruktuierungs- und Sanierungsmaßnahmen an, die letztlich erfolgreich waren: Das Unternehmen schrieb wieder schwarze Zahlen.

Und dass das auch in Zukunft so bleibt, dafür will jetzt Michaela Schenk sorgen. Die Diplom-Kauffrau, die seit sieben Jahren mit ihrem Mann und ihren zehn beziehungsweise 13 Jahre alten Kindern in der Kreisstadt lebt, unterzeichnete am Montag den Kaufvertrag für das Unternehmen, das jetzt unter MAWA GmbH firmieren und seinen Produktionsstandort an der Hohenwarter Straße beibehalten wird. "Wir freuen uns, mit Michaela Schenk eine kompetente Käuferin gefunden zu haben, die das Unternehmen weiterführen und entwickeln wird", erklärte Martin Prager.

Michaela Schenk war viele Jahre lang in leitenden Positionen für verschiedene Medienunternehmen wie etwa den Axel-Springer-Verlag, Hubert Burda Media, oder dem Europa-Fachpresseverlag tätig. Zuletzt gehörte sie dem Vorstand des Münchner Marktforschungs- und Beratungsunternehmens PbS AG an. Warum übernimmt eine ausgewiesene Marketing-Expertin mit steiler Karriere eine Firma, die Metallkleiderbügel herstellt? Darauf hat die 47-jährige Diplom-Kauffrau eine ganz simple Antwort: "Ich war viele Jahre lang angestellte Geschäftsführerin. Jetzt wollte ich einfach ein eigenes Unternehmen." Und dass sie sich bei ihrem Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit für die Pfaffenhofener Firma entschieden hat, ist laut Michaela Schenk in erster Linie darauf zurückzuführen, "dass MAWA eine echte Marke ist – und zwar eine mit großem Potenzial." Die Firma verfüge über das Know-How, um auch künftig Produkte zu liefern, deren hohe Qualität ja bereits seit vielen Jahren international bekannt und anerkannt sei. Zudem habe die MAWA als weltweit einziger Kleiderbügelhersteller eine hohe Fertigungsautomation und könne deshalb den Kunden in 50 Ländern (die größten Abnehmer sitzen in Japan, Italien und Mexiko) ein optimales Preis-Leistungsverhältnis bieten, so die Diplom-Kauffrau, die überzeugt ist, dass die MAWA GmbH sich weiter positiv entwickeln wird. Dementsprechend seien die aktuell 50 Arbeitsplätze (vor der Insolvenz waren es über 70) "auf alle Fälle gesichert", versprach die neue Chefin.