Weichenried
Planung soll Anfang 2018 beschlossen werden

Ortsumgehung Weichenried: "Wir müssen abwarten, ob geklagt wird"

28.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr

Hier ist immer einiges los: Weichenried ist die letzte Ortsdurchfahrt der B 300 zwischen Langenbruck und Dasing - noch. ‹ŒArch - foto: Hofmann

Weichenried (PK) Wird's doch noch was mit der seit Jahrzehnten geplanten Weichenrieder Ortsumgehung? Die Antwort, die die Regierung von Oberbayern jetzt auf eine Anfrage unserer Zeitung gegeben hat, lässt jedenfalls hoffen: Das Planfeststellungsverfahren soll voraussichtlich Anfang 2018 abgeschlossen werden. Allerdings bedeute das nicht, dass dann umgehend mit dem Straßenbau begonnen werden könne, das hänge von vielen weiteren Faktoren ab: Ob der Feststellungsbeschluss beklagt werde und ob die Mittel zur Verfügung stehen zum Beispiel.

Für den Bau ist - wie schon für die Planung - das Staatliche Bauamt Ingolstadt zuständig. Dessen Chef Lutz Mandel freut sich, dass das vor zwei Jahren eingeleitete Planfeststellungsverfahren nun dem Ende entgegengeht. Sobald der Beschluss vorliege, beginne seine Behörde mit den Gesprächen für den Grunderwerb - einige Flächen würden noch benötigt, vor allem außerorts, wo die B 300 dreispurig werden soll. "Dann müssen wir abwarten, ob gegen den Planfeststellungsbeschluss geklagt wird", sagt Mandel. Wenn das innerhalb von vier Wochen nach Bekanntgabe des Beschlusses nicht passiere, könnten die Arbeiten ausgeschrieben werden. Weil die Planung den gesamten, rund 4,3 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Thierham und Oberkreut umfasst, rechnet Mandel mit zwei bis zweieinhalb Jahren Bauzeit. Auf die Frage, wann er denn die neue B-300-Trasse mit dem Durchschneiden eines weiß-blauen Bandes für den Verkehr freizugeben gedenkt, antwortet der Amtschef schmunzelnd: "Wenn wir fertig sind."

In der Finanzierung des mehrere Millionen Euro teuren Projekts sieht Lutz Mandel kein Problem. Und auch die Nutzung von bereits entsiedelten Gebäuden, die auf oder direkt neben der Umgehungsstraße stehen, als Flüchtlingsunterkunft werde den Bau nicht verzögern. "Man baut die Straße und schaut, ob die Gebäude stehen bleiben können." Eventuell könnten sie danach einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Die betreffenden Gebäude würden übrigens nicht direkt an der neuen Bundesstraße stehen. Denn in der Planung sind im Ortsbereich von Weichenried Lärmschutzwände und -wälle vorgesehen. "Das ist Teil der Maßnahme", erklärt Mandel, "darauf haben die Bürger einen Rechtsanspruch." Diese Auskunft wird vor allem die Bewohner des Baugebiets an der Pörnbacher Straße freuen, die seit 18 Jahren auf einen Lärmschutzwall warten, der eigentlich auch im Bebauungsplan der Marktgemeinde vorgesehen war.

Noch viel länger hofft man in Weichenried ja auf den Bau der Umgehungsstraße. Vor zehn Jahren sah es schon mal so aus, als könne bald gebaut werden - dann kamen den Planern neue Naturschutzvorschriften dazwischen. An die wurde die Planung angepasst, die nun vielleicht bald wirklich für deutlich mehr Ruhe in Weichenried sorgt.