Pfaffenhofen
Von Tontöpfen bis zum Selbstporträt

Vernissage zum Auftakt der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen in Pfaffenhofen

22.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:31 Uhr
Auch Trachten werden bei der Ausstellung gezeigt. −Foto: Frye-Weber

Pfaffenhofen (pfw) Der "Kunst aus Südosteuropa" ist die vierte Ausstellung in der Reihe "Kunst deines Nachbarn" gewidmet, die am vergangenen Samstagabend in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung in Pfaffenhofen mit einer Vernissage eröffnet wurde und gleichzeitig den Auftakt zu den diesjährigen Interkulturellen und Interreligiösen Wochen des Internationalen Kulturvereins bildet.

Zu sehen sind Werke von vier Künstlern mit südosteuropäischen Wurzeln. Die aus Kroatien stammende Ida Ozbolt ist mit dreidimensionalen Bildern vertreten, in denen die Künstlerin "viel Innenleben offenlegt", wie die Kuratorin der Ausstellung, die aus Frankreich stammende Künstlerin Carine Raskin-Sander, in ihrer Begrüßungsansprache erläuterte. Beatrix Eitel ist als Zwölfjährige aus Siebenbürgen Rumänien nach Deutschland gekommen. Sie zeigt kleinformatige mit Nadel und Faden gezeichnete Stickbilder in CD-Hüllen.

Eveline Reinholz, ebenfalls gebürtig aus Rumänien, hat eine dreiteilige Skulptur geschaffen, die von dem Trachtenrock der Großmutter inspiriert ist. Der serbischstämmige Künstler, Goran Zdravkovic konnte bei der Vernissage nicht anwesend sein. Seine beiden großformatigen Bilder sowie das Selbstporträt bringen seine Lust am Experimentieren und seine Gefühlswelt zum Ausdruck.

Auf großes Interesse bei den Besuchern stießen die kunstgewerblichen Zeugnisse wie Trachten oder Tontöpfe oder Gegenstände zur Wollverarbeitung, die aus privatem Besitz stammen. Angesichts der Schönheit der Exponate und des kulturellen Reichtums appellierte Raskin-Sander an die aus den Ländern stammenden Landkreisbürger ausdrücklich, diese "Schätze der Vorfahren zu pflegen. "

Ganz im Sinne des diesjährigen Themas der Interreligiösen Wochen "Miteinander Frieden suchen" riefen die Kuratorin und der städtische Integrationsreferent, Reinhard Haiplik, zu mehr Verständnis und Offenheit für die "vielfältige und vielschichtige Kultur des Nachbarn" auf. Carine Raskin-Sander erinnerte zudem an die bewegte Vergangenheit der südöstlichen Länder Europas und berichtete von persönlichen Reisen in diese Länder. "Besonders beeindruckt haben mich dabei die Gastfreundschaft, die Geselligkeit und Spontanität der Menschen", berichtete sie.

Temperamentvoll umrahmt wurde die Vernissage musikalisch von Lea Heib, die am Akkordeon von Rainer Kuhwald begleitet wurde. Mit eingängigen Liebesliedern aus Serbien gab die aus Kroatien stammende Sängerin akustische Einblicke in die Kultur der Nachbarn.

Ausdrücklich lud Carine Raskin-Sander die Besucher zum Abschluss zu der Veranstaltung "Märchen und Musik aus Südosteuropa" am 6. Mai um 16 Uhr in die Städtische Galerie ein, anschließend gegen 17 Uhr wird für alle Interessierten eine Führung durch die Ausstellung angeboten. Gezeigt werden die Werke in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung noch bis einschließlich 13. Mai, werktags von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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