Vohburg
Schöner Ausblick

Die Lenkungsgruppe erhält einen ersten Eindruck von der Sanierung des Pflegerschlosses

25.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Für Ja-Sager: Diese beiden Räume des Pflegerschlosses im Erdgeschoss sollen für Trauungen hergerichtet werden. Im kleineren hinteren Teil ist Platz für das Brautpaar und den Standesbeamten. Am Torbogen soll noch ein Vorhang angebracht werden, im vorderen Teil ist Platz für 40 bis 50 Gäste - Foto: Meßner

Vohburg (PK) Die Lenkungsgruppe hat bei der jüngsten Sitzung einen ersten Eindruck davon bekommen, wie das Pflegerschloss nach der Innensanierung aussehen könnte. An der herausragenden Optik gab es nichts auszusetzen, aber über das inhaltliche Konzept muss noch gesprochen werden.

Auf einen virtuellen Rundgang hat Architektin Vera Winzinger die Mitglieder der Lenkungsgruppe Vohburg durch das Pflegerschloss mitgenommen. Die Sanierungsarbeiten in dem historischen Gebäude sind in vollem Gang. Erst Ende 2016 sollen sie abgeschlossen sein. Der virtuelle Rundgang mittels einer 3-D-Simulation am Computer vermittelte einen ersten Eindruck, wie die Räume einmal aussehen könnten. „Das ist wohlgemerkt nur ein Vorschlag“, sagte Winzinger, gerade im Hinblick auf die Möblierung. Dieser Entwurf konnte sich buchstäblich sehen lassen. Im Erdgeschoss sind zwei Räume für das Archiv des verstorbenen Ehrenbürgers Joseph Pflügl vorgesehen. Dazu entbrannte gleich eine Diskussion, inwieweit das Material öffentlich zugänglich sein soll, gegebenenfalls für Forschungszwecke oder auch für Besucher. Im Erdgeschoss sehen die Pläne ein Trauungszimmer vor. Es soll zweigeteilt werden, getrennt durch einen Torbogen. In dem kleineren Raum könnte das Brautpaar mit den Trauzeugen und dem Standesbeamten Platz nehmen, im größeren Teil die Gäste. Bürgermeister Martin Schmid wurde nicht müde in diesem Zusammenhang zu betonen, dass der Verwaltung im Rathaus der Platz ausgeht. Nach einer Auslagerung des Trauungszimmers ins Pflegerschloss könnte der jetzige Bereich im Rathaus zum Büro umgebaut werden – repräsentativ für den Bürgermeister und die Geschäftsleitung.

Die Bilder am Computer ließen bereits erkennen, dass das Pflegerschloss mit seinem historischen Ambiente einer Trauung einen besonderen Rahmen verleihen könnte. Darüber hinaus könnten die Räume auch für kleine Veranstaltungen, etwa Lesungen, genutzt werden.

Auch das Obergeschoss steht in puncto Optik dem Erdgeschoss in nichts nach, wie die Räume gefüllt werden sollen, ist allerdings noch nicht bis ins letzte Detail besprochen. Geplant ist eine „museale Nutzung“. Wie diese konkret aussehen soll, wird nun eine Expertenkommission erarbeiten. Das Vorgehen geht zurück auf ein Papier von Evi und Sepp Steinberger. Demnach wird ein Team von vier bis fünf Personen ein Konzept für eine museale Nutzung ausarbeiten und dieses dann dem Stadtrat vorstellen. Darin geht es unter anderem um den Raumbedarf, die Ausstattung sowie die laufenden Kosten. In ihrer Computersimulation hat Architektin Winzinger die Räume schon einmal mit Vitrinen und Standsäulen bestückt, „damit die Präsentation nicht so leer wirkt“. Die Schaukästen waren zum Teil in den Boden eingelassen und auf Bildschirmen sollen Besucher auch direkten Zugriff auf die virtuelle Bibliothek der Stadt beziehungsweise der Mediathek haben. In der Lenkungsgruppe wurde bereits über die Ausrichtung eines künftigen Museums diskutiert. Die Mitglieder wollten weder ein Heimat- noch ein Geschichtsmuseum. Davon gibt es in der Region bereits zu viele und zugute – wie etwa das Kelten- und Römermuseum in Manching. Ein Alleinstellungsmerkmal sollte her, am besten mit überregionaler Bedeutung. Diesen Königsweg zu finden, dafür soll die Expertenkommission zuständig sein. Grob gerechnet stehen 185 Quadratmeter für diese museale Nutzung zur Verfügung, die Kosten betragen nach ersten Schätzungen 1000 Euro pro Quadratmeter, also rund 185 000 Euro.