Vohburg
Sag Ja im Pflegerschloss

Seit März werden regelmäßig Paare im Vohburger Denkmal getraut Anfragen auch schon für 2018

28.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Foto: DK

Vohburg (DK) Nach den Renovierungsarbeiten an dem Denkmal kann mittlerweile im Vohburger Pflegerschloss geheiratet werden. Der Trauungssaal kommt sowohl bei den Brautleuten als auch bei den Gästen gut an. Es liegen schon Anfragen für 2018 vor.

In dem offenen und hellen Raum stehen 40 Stühle, auf einem kleinen Tisch in der hinteren Ecke ist ein Empfang mit gekühltem Sekt und Orangensaft aufgebaut. Kleine Blumensträuße runden dieses klassische Ambiente ab. Trotz der klaren Linien, des modernen Kronleuchters und seiner Schlichtheit hat der Raum eine Aura an Historizität bewahrt. Denn die kleinen Aussparungen an der Wand des Trauungssaals im Pflegerschloss sind original und authentisch und machen den Raum laut dem Vohburger Standesbeamten Max Kelbel zu etwas ganz Besonderem.

Seit März wird der Saal regelmäßig für Trauungen genutzt. Mittlerweile haben schon mehrere Paare im Pflegerschloss geheiratet, die meisten stammen aus Vohburg, aber auch zwei Ingolstädter haben sich dort getraut. Die Resonanz war durchweg positiv. "Jedes Brautpaar und auch die Gäste zeigten sich ganz begeistert von der Atmosphäre", erzählt Kelbel. Zusätzlich zu diesem historisch-klassischen Raum bietet der Burgberg auch tolle Möglichkeiten für Fotos. "Es ist einfach mal etwas anderes."

Neben dem Pflegerschloss hat man als Brautpaar auch weiterhin die Möglichkeit, die standesamtliche Trauung im Bürger- oder Andreassaal des Rathauses zu vollziehen. Jeder Raum könne eben mit etwas anderem punkten und die Geschmäcker seien ganz verschieden, erzählt Kelbel. Je nach Größe, Stil und individuellem Geschmack entscheide sich jedes Brautpaar eben anders.

Vor allem die Möglichkeit, am Samstag zu heiraten, zieht Interessierte ins Pflegerschloss, sodass mittlerweile Termine schon bis Oktober vergeben sind. Auch Anfragen für 2018 liegen schon vor. Doch wer flexibel ist, der findet laut Kelbel immer noch einen Termin. Immerhin ist Vohburg eine kleine Gemeinde, und obwohl aus dem Umkreis wie Manching, Neustadt oder Großmehring viele zum Heiraten herkommen, bleiben die Trauungen sehr persönlich. "Wir wollen einfach keine Massenabfertigung", sagt der Standesbeamte, der seit zehn Jahren die Leitung in Vohburg innehat. Genau aus diesem Grund bietet die Stadt bei jeder standesamtlichen Trauung mit bis zu 40 Gästen einen Sektempfang an, egal, in welchen Räumen nun geheiratet wird. "An sich dauert die Trauung nicht länger als eine Viertelstunde", erzählt der Standesbeamte. "Danach haben wir aber die Möglichkeiten, mit dem Brautpaar zu reden und das alles persönlicher zu gestalten."

Zwischen jedem Trautermin liegen mindestens eineinhalb Stunden, so dass ohne Stress alles auf- und abgebaut und organisiert werden kann. Aber es werden nicht oft mehrere Hochzeiten auf einen Tag gelegt. Viele favorisieren den Samstagvormittag, aber unter der Woche werden durchaus auch Termine vereinbart. "Manchmal fällt dann der Jahrestag auf einen Wochentag oder der Geburtstag eines der Eheleute."

Auch die Möglichkeit der Außentrauungen gibt es. Jedoch ist das immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Wenn eine Gesellschaft mit 20 Leuten draußen feiern will, dann sei das kein Problem, sagt Kelbel. Dann könne man bei Regen auch ohne Weiteres in den Saal ausweichen. Bei einer Gesellschaft mit 100 Personen wird das dagegen problematisch. Zusätzlich belegt der Kolpingverein Ende Juni bis Mitte Juli den Burgberg, da möchte Kelbel den Brautpaaren ebenfalls keine Hochzeit zumuten, denn "wer möchte schon zwischen Bühnen und Aufbauarbeiten heiraten".