Vohburg
13 Brauereien für 1100 Einwohner

Wir stellen einige der geschichtsträchtigen Brauereien und Gasthäuser in Vohburg und dem Umland vor

31.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:22 Uhr

Rund 100 Jahre liegen dazuwischen: Auf dem linken Bild aus der Zeit zwischen 1910 und 1915 das Gasthaus Zum Goldenen Kreuz, rechts die Ansicht in der Donaustraße 10 in diesem Jahr. - Fotos: Lamprecht

Vohburg (PK) Wie lange genau es das Gasthaus und die Brauerei Zum goldenen Kreuz an der Donaustraße 10 in Vohburg (alte Hausnummer 138/ 139) gab, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Klar ist aber: Die Geschichte reicht weit in die Vergangenheit zurück und ist als wechselhaft zu bezeichnen.

Der für die Geschicke Vohburgs sicherlich bedeutendste Wirt des Goldenen Kreuzes war Andres Knöferl, der von 1718 bis 1727 Bürgermeister war. In den 1850er-Jahren dann ist im Gewerbeverzeichnis des damaligen Marktes Vohburg Anna Maria Stöttner als Wirtin verzeichnet - mit dem heutigen Stöttnerbräu in der Donaustraße 9 hat sie aber wiederum nichts zu tun. Anschließend betrieb ihr Sohn Sebastian Stöttner das Gasthaus und die Brauerei.

1909 stellte der Sailer Ludwig Piller junior den Antrag zum Betrieb der Schankwirtschaft, der aber zunächst vom Magistrat mit dem Hinweis abgewiesen wird, es gebe bereits ein Überangebot an Schänken in Vohburg und Umgebung. Acht seien es alleine in der 1580-Seelen-Gemeinde Vohburg, und im Umkreis von nur vier Kilometern gebe es 17 weitere. Der Bedarf sei also "überreich gedeckt".

Das königliche Bezirksamt Pfaffenhofen allerdings erteilt ihm die Konzession wenig später dennoch, und Piller kann sein Gasthaus wiedereröffnen, darf aber zunächst nur Weißbier ausschenken. Das ändert sich erst im Jahr 1927: Auf Antrag erteilt der Rat Piller, der inzwischen eine Frau und neun minderjährige Kinder zu versorgen hat, die Erlaubnis, auch Braunbier auszuschenken. Erwähnt werden hier auch die übrigen Schankstellen für Braunbier, die es in jenem Jahr in der Gemeinde gab. Aufgezählt werden da "Amberger Andreas, Weidmann Frieda, Maier Anton, Strasser Karl und Thalmeier Peter".

Nach Pillers Tod 1938 wurde das Gasthaus noch bis in die 50er Jahre hinein von seiner Frau Maria geführt. Danach schloss Das goldene Kreuz seine Pforten und das Gebäude wurde schon bald anderweitig genutzt. Heute ist hier ein Bestattungsunternehmen und eine Prägestelle für Kfz-Schilder untergebracht. Von der einstigen Gaststube oder gar der Brauerei ist längst nichts mehr zu sehen.