Vohburg
Filigran und fast ewig haltbar

In Vohburg wurde die neue Brücke über die Kleine Donau eingeweiht und offiziell eröffnet

25.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Und Schnitt: Das weißblaue Band wird von Pfarrer Thomas Zinecker (von links), Bauingenieur Josef Goldbrunner und Bürgermeister Martin Schmid durchschnitten – die Brücke ist nun auch offiziell eröffnet.

Vohburg (PK) „Die Brücke wird sicher die nächsten 80 bis 100 Jahre halten“, versprach Vohburgs Bürgermeister Martin Schmid (SPD) am Freitagvormittag bei der Einweihung des neuen Stegs über die Kleine Donau. Rund 80 Vohburger waren dabei, als das weißblaue Band durchschnitten wurde.

Die ersten Schätzkosten lagen im vergangenen Jahr bei rund 350 000 Euro, kosten wird das 54 Meter lange Bauwerk nun knapp 450 000 Euro. Schmid: „Wir bekommen rund 230 000 Euro an Zuschüssen, 30 000 mehr als anfangs eingeplant.“ Das Stadtoberhaupt lässt auch keine Zweifel am Sinn dieser Ausgaben aufkommen: „Die Entscheidung des Stadtrats war weise und klug.“

Das fand bei der offiziellen Einweihung – die Brücke ist seit einer Woche begeh- und befahrbar – natürlich auch Josef Goldbrunner vom Ingenieurbüro Goldbrunner aus Gaimersheim, das die Brücke zusammen mit dem Ingolstädter Ingenieurbüro Grad realisiert hat: „Die Brücke wurde breiter und leichter, erfüllt alle Forderungen der Regierung von Oberbayern. Ich bin sicher, dass alle ihre Freude haben: Wir als Planer, und alle Vohburger, die die Brücke nutzen können.“ Einfach, so sagte Goldbrunner, sei es aber nicht gewesen, die jetzt realisierte Version zu finden. Den Ingenieurbüros Goldbrunner und Grad kam „an einem Sonntagvormittag die Idee“, die dann bis zum endgültigen Modell verfeinert werden musste. Dass bereits ein Liebesschloss (in sehr einfacher Ausführung) am Edelstahlz-Netz hängt, fand keiner der Anwesenden – Vohburger und Offizielle – wirklich gut. Das filigrane Netz dagegen ergibt Sinn. Goldbrunner: „Es gibt nach, wenn jemanden dagegentritt oder sich anlehnt.“ Und wenn es wirklich mal reißt? „Das lässt sich flicken“, verspricht der Fachmann.

Den kirchlichen Segen erhielt das Bauwerk von Pfarrer Thomas Zinecker, der auch seinen evangelischen Kollegen Reinhard Wemhöner vertrat: „Wir alle sind froh, dass es nun wieder eine vernünftige Verbindung vom Gries ins Gewerbegebiet haben.“ Bevor Zinecker die Konstruktion – „ein wichtiger Mosaikstein“ – mit Weihwasser weihte (und dabei auch Bürgermeister Schmid reichlich bedachte), bat er Gott um einen stets sicheren Übergang. Außerdem sah er im übertragenen Sinn eine Mahnung in der neuen Brücke: Die Menschen sollten Gräben untereinander überwinden.

Es passte auch gut, dass am Freitag der Namenstag von Jakobus war. Zinecker erinnerte an den Wegheiligen, zitierte auch den „Brückenschlag“ in der Apostelgeschichte, als der Glaube nach Europa kam.

Am 9. April 2013 hatte der Stadtrat den Beschluss gefasst, die alte Brücke nicht weiter für viel Geld immer wieder reparieren zu lassen, sondern auf eine neue Konstruktion zu setzen. Am 23. Juli vergangenen Jahres genehmigte der Stadtrat dann die neue Brücke. Im Februar dieses Jahres wurden die Arbeiten dann endgültig vergeben. Nun sei die Brücke auch, so versprach Bürgermeister Schmid, rutschfest: „Ich hab es schon ausprobiert. Außerdem kann sie im Winter geräumt und gestreut werden. Wir können sie also das ganze Jahr gefahrlos benutzen.“

Den anwesenden Einheimischen gefiel die Brücke auf jeden Fall. Es gab immer wieder Applaus – auch wenn die Brücke zwei Wochen später als geplant fertiggestellt worden war. Zahlreiche hochgehaltene Handys, die das Durchschneiden des Bandes oder auch das erste Drübergehen im Bild festhielten, waren zusätzliche Beweise. Und als der Bürgermeister dann bei strahlendem Sonnenschein zu einem kleinen Imbiss einlud, fand die Einweihung einen perfekten Abschluss.