Vohburg
Ein Fest für die ganze Familie

150 Jahre Feuerwehr Vohburg: Ehrenabend und Kreisfeuerwehrtag

07.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:13 Uhr

Einmal Trocknen am Riesenventilator (oben), einmal retten (Mitte) und einmal wollte Alina aus Irsching mit dem Trettraktor fahren.

Vohburg (PK) Eine bunte, unterhaltsame, informative und gesellige Familienfeier in Vohburg: Alle waren gekommen, trotz des Badewetters, als die Freiwillige Feuerwehr gestern ihren 150. Geburtstag mit der Bevölkerung feierte. Groß und Klein strömten in die alte Herzogsstadt und hatten viel Freude.

Für Bürgermeister Martin Schmid war es beste Werbung für die Feuerwehr. „Das ist doch eine klasse Veranstaltung“, schwärmte er schon am Mittag. „In der Früh war alles schon voll, die Leute sind begeistert und interessiert.“ Schmid resümierte: Eine besserer Werbung kann es für die Feuerwehr gar nicht geben.“

Der Vorsitzende Christian Pöppel und Festleiter Peter Schmidt waren auch angetan: „Es sind wirklich alle da.“ Gekommen waren fast 40 Feuerwehren mit aktuellen und historischen Fahrzeugen. Eindeutige der Hingucker des Tages war die „Oide Lies“, ein Löschfahrzeug der Pfaffenhofener Feuerwehr aus dem Jahr 1926. Walter Schütz, Heinz Repper und Martin Seemüller begleiteten und hüteten den Oldtimer. „Sie war in Pfaffenhofen von 1926 bis 1945 im Einsatz“, erzählt Schütz. „Der letzte Einsatz war beim Brand in der Großmarkthalle in München nach einem Fliegerangriff im Jahr 1945“, weiß Seemüller. Ein güldener Feuerwehrhelm liegt auf der Glocke – „Da sehen wir ihn wenigsten und er kommt nicht weg“, schmunzelt das Trio.


Der Nervenkitzel schlechthin war – und das für jedermann – die Fahrt im Kran auf rund 60 Meter Höhe. Das Zehnminutenvergnügen bot einen sensationellen Blick auf Vohburg und die nähere Umgebung. Das Festzelt auf dem Josef-Steinberger-Platz war ebenso zu sehen wie die Schlauchbootwettbewerbe auf der Donau oder auch der Biergarten auf der Donau-Brücke. Der Fahrpreis: ein Euro. Wenn das kein Schnäppchen war.

Zufrieden? „Nein, ich bin begeistert“, sagte Armin Wiesbeck, Kreisbrandrat des Landkreises Pfaffenhofen. „Es ist toll, dass nicht nur Feuerwehren da sind, sondern auch das THW, die Wasserwacht, das Rote Kreuz, die Polizei und sogar die Bundeswehr mit einem Stand.“ Mancher Feuerwehrler, der nicht offiziell unterwegs war, kam dann einfach privat: „Das muss man doch gesehen haben“, sagte eine Abordnung aus Manching.

Michael Thaller aus Reichertshofen war mit einem Kollegen und der Jugendgruppe da: „Wir waren eingeladen und da sagt man natürlich zu. Man kann sich ja auch präsentieren und der Bevölkerung zeigen, dass man jederzeit helfen kann.“ Die Feuerwehr Pfaffenhofen glänzte mit einem außergewöhnlichen Schaustück: Sie hatte den Abrollbehälter Atemschutz-/Strahlenschutz dabei. Florian Nischwitz erklärte, man brauche ihn bei Großbränden oder bei Chemikalieneinsätzen. Mit an Bord sind 32 Atemschutzgeräte, die wie auch die passende Schutzkleidung im Einsatzfall an die Feuerwehrleute ausgegeben werden.

Mit das größte Fahrzeug des Tages stellte die Feuerwehr Kösching aus: ein DLK 23/12, das drei Jahre alt ist und damals über 500 000 Euro gekostet hat. Mehr als drei Mann Besatzung braucht das Fahrzeug nicht, und so waren Herbert Brunner, Marco Canciani und Simon Schumann angereist.

Stellvertretend für viele Vohburger und Besucher aus der ganzen Region sprachen Siegfried und Jutta Schenk ihr Lob aus: „Vohburg ist so lebhaft, das ist ganz prima. Ein großes Lob. So etwas hat es bei uns noch nicht gegeben. Jetzt weiß man auch, wie die Feuerwehr früher malochen musste.“

Am Samstag hatte der Ehrenabend in der Agnes-Bernauer-Halle mit Ansprachen und Auszeichnungen die Feierlichkeiten eröffnet (Bericht folgt). Am Sonntag feierte dann bei bestem Wetter die ganze Region die Feuerwehr Vohburg.