Vohburg
Das versunkene Kloster

Sagenbuch wird beim Fest der Grund- und Mittelschule Vohburg vorgestellt

03.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Staunende Gesichter: Einige Schüler durften das druckfrische Vohburger Sagenbuch, das Lehrer Eduard Albrecht federführend erstellt hat, vorab schon mal sehen. - Foto: Lamprecht

Vohburg (las) Es war ein lange gehegter Traum: Ein Sagenbuch für Vohburg und seine Ortsteile, das nicht nur möglichst vollständig sein, sondern auch in aktualisierter Sprache verfasst, passend bebildert und für Menschen jeden Alters gleichermaßen ansprechend und verständlich sein sollte. Kurz vor seiner Pensionierung hat sich Eduard Albrecht, Lehrer an der Mittelschule Vohburg, diesen Traum erfüllt.

Beim Schulfest an diesem Freitag wird das Werk nun präsentiert.

"Es gab", so erzählt Albrecht, "eine Reihe von Büchern, in denen auch Sagen aus Vohburg und den Ortsteilen vertreten waren." Vollständig, so weiß er zu berichten, war aber keines davon. Außerdem waren die Bücher alt und schon allein deshalb für die heutigen Schulkinder weder ansprechend noch wirklich verständlich. Gerade das habe er schade gefunden: "Wir haben hier einen unglaublich großen Sagenschatz. Der darf auf gar keinen Fall verloren gehen."

Ein Gedanke, der Albrecht schon seit Jahren umtreibt. Allein, es fehlte immer an der Zeit. Ein Buch, in dem die fast schon unzähligen Sagen, die sich um Vohburg und seine Ortsteile ranken, vertreten und ansprechend dargestellt sind, erstellt sich schließlich nicht von alleine. Das war auch einer der Gründe, warum sich der Lehrer nicht nur die Hilfe eines ehemaligen Kollegen, sondern auch die seiner Schüler geholt hat.

Es war aber bei Weitem nicht der einzige Grund, die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule mit einzubinden: "Ich finde es wichtig, dass die Kinder ihre Heimat kennen. Dazu gehören auch die vielen Sagen, die wir haben." Im normalen Unterricht kommen solche Dinge heute leider oft zu kurz. Das liege auch daran, dass selbst viele seiner Lehrerkollegen die örtlich Sagen und Legenden kaum oder gar nicht kennen. Wie also sollten sie sie ihren Schülern näherbringen.

Schnell stand deshalb fest, die Schüler aller Klassen sollten in das Projekt Sagenbuch mit eingebunden werden, es sollten sich die Klassen näher mit einer bestimmten Geschichte auseinandersetzen und im Kunstunterricht passende Bilder zeichnen. Was herauskam, kann sich sehen lassen: Unzählige kleine Kunstwerke zu den Geschichten rund um den Betläuter, das versunkene Kloster von Dünzing, den Dreibrüderstein und den Gnom in den Donauauen sind entstanden.

Entsprechend interessant ist das Werk jetzt auch für die Kinder. Gebannt hängen sie an Albrechts Lippen, als der ihnen eine Geschichte aus dem fertigen Buch vorliest. Staunend betrachten sie das erste Exemplar, das frisch aus der Druckerei eingetroffen ist.

1000 Exemplare wurden gedruckt, am Freitag werden sie beim Schulfest präsentiert und zum ersten Mal verkauft.