Pfaffenhofen
Verstopfte Nebenstraßen im Ostviertel

Wegen Baustelle viel Verkehr auf Schleichwegen - zum Leidwesen der Anlieger

30.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:34 Uhr
Mit schwerem Gerät musste der Sattelzug aus seiner misslichen Lage befreit werden. −Foto: Auto Fasold

Pfaffenhofen (krk) Der Ausweichverkehr im Pfaffenhofener Ostviertel bereitet Probleme: Seit Montag ist ein Teilstück der Moosburger Straße wegen Kanal- und Leitungsbauarbeiten gesperrt. Statt die nur unwesentlich längere Umleitung über Eberstetten zu nehmen, weichen viele Auto- und Lastwagenfahrer allerdings in die teils engen und steilen Nebenstraßen des Wohnviertels aus.

Anwohner sind genervt, bei der Stadt sind schon mehrere Beschwerden eingegangen.

Am frühen Dienstagvormittag kam es sogar zu einem Lkw-Unfall: Der nicht ortskundige Fernfahrer hatte sich, trotz Umleitungsschild, von seinem Navi in die Irre führen lassen. Nach mehreren Rangierversuchen im Adlerskron konnte er den mit 40 Tonnen voll beladenen Sattelzug weder vorwärts noch rückwärts bewegen, blieb stecken und beschädigte zudem eine Gartenmauer. Schließlich konnte der Laster mithilfe eines Krans einer Abschleppfirma geborgen werden. Es entstand ein Gesamtschaden von rund 5000 Euro, so die Polizei. „Das Verkehrschaos war perfekt, weil andere Fahrzeuge auch nicht mehr durchgekommen sind und die Straßen verstopften“, berichtet eine genervte Anwohnerin. Besonders ärgerlich sei, dass viele die Umleitung ignorieren: Der Verkehr in Richtung Autobahn wird über die B 13 und die Eberstettener Straße umgeleitet – und umgekehrt. Doch das scheint einige nicht zu interessieren. „Dieses Umleitungsschild ist besonders für die vielen Fernfahrer, die hier durchfahren und sich nicht auskennen, einfach nicht ausreichend“, beklagt sich die Anliegerin. „Durch die vielen scharfen Kurven, die engen Straßen und die fehlenden Parkverbotsschilder ist es einfach gefährlich, orientierungslos hier oben durchzufahren.“ Und wer sich nicht auskenne, sei ohnehin verloren.

Der Stadt allerdings scheinen die Hände gebunden zu sein: „Der Lkw-Fahrer hat die Umleitung einfach nicht beachtet und sich am Navi orientiert“, sagt Elisabeth Steinbüchler von der Stadtverwaltung zum jüngsten Vorfall. Vier Beschwerden seien in den vergangenen Tagen beim Bauamt bezüglich der Verkehrssituation eingegangen. Zwei Bürger haben sich über das ständige Durchfahren der Lkw beschwert, die anderen beiden allgemein über die gestiegene Verkehrsbelastung im Wohngebiet. „Die Anwohner beklagten, dass die Verkehrsteilnehmer versuchten, die Sperrung über sämtliche Wege zu umfahren. Sogar Feldwege wurden nicht ausgelassen“, berichtet Steinbüchler. Nach dem Lkw-Vorfall habe das Bauamt allerdings nachgebessert und weitere Schilder aufgestellt, um das Verkehrschaos einzudämmen, darunter der Hinweis auf eine Tonnagebegrenzung auf 3,5 Tonnen.

Ursprünglich sollten die Bauarbeiten zwischen den Einmündungen von Bugscharn und Holzmannstraße übrigens bis kommenden Samstag andauern. Wegen des guten Wetters seien die Arbeiter aber gut vorangekommen, so die Stadtverwaltung. Die Sperrung der Moosburger Straße könne daher schon am Donnerstagabend vorzeitig aufgehoben werden.