Pfaffenhofen
Sieben auf einen Streich

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr
Die doppelte Brücke: Wenn die Ausweichstrecke (links) fertig ist, wird die Ilmbrücke am Fahlenbacher Ortsausgang in Richtung Königsfeld heuer komplett erneuert. −Foto: Ermert

Pfaffenhofen (PK) Ein eher ruhigeres Jahr legt das Staatliche Bauamt Ingolstadt bei den Straßenbaumaßnahmen im Landkreis Pfaffenhofen ein.

Nachdem 2017 rund um die Kreisstadt - also von Pörnbach bis Reichertshausen - auf der B 13 stellenweise kaum noch ein Durchkommen war, sieht es heuer laut dem zuständigen Abteilungsleiter Arne Schönbrodt grundlegend anders aus. Pfaffenhofen bleibt nämlich von Baggern und Walzen komplett verschont. Pendler in Richtung Ingolstadt sollten sehr genau verfolgen, wann die größte Sanierungsmaßnahme des Jahres, die den Bereich der B 13 zwischen Reichertshofen und Oberstimm betrifft, beginnt. Hier ist über Monate hinweg eine Vollsperrung zu erwarten, die vermutlich viele Autofahrer ärgern wird. Der Neubau der Ilmbrücke bei Fahlenbach betrifft eher die Bewohner des mittleren Ilmtals. Ansonsten stehen eher kleinere Vorhaben an, die für den Verkehr kaum Einschränkungen mit sich bringen werden.

B 13 zwischen Oberstimm und Reichertshofen

Spurrinnen, Asphaltausbrüche und Netzrisse haben die Fachleute vom Staatlichen Bauamt auf der B 13 zwischen Oberstimm und Reichertshofen ausgemacht. Auch wenn das so mancher Pendler angesichts des augenscheinlich noch recht ordentlichen Zustands der Straße kaum glauben mag: Auf einer Länge von 5,2 Kilometern wird Mitte des Jahres für geschätzte 1,2 Millionen Euro auf einer Fläche von 53 000 Quadratmetern die Fahrbahn abgefräst und die B 13 komplett erneuert. Um die hohe Verkehrsbelastung besser wegstecken zu können, wird der Asphalt zudem um acht Zentimeter dicker aufgebracht als bisher. "Die Gewerbegebiete in Ebenhausen-Werk und Brautlach müssen immer erreichbar bleiben", sagt Arne Schönbrodt. Daher wird die Maßnahme zweigeteilt - in die Abschnitte von Oberstimm bis Ebenhausen und von Ebenhausen bis Reichertshofen. "Insgesamt dauert die Sanierung sechs Wochen und die Abschnitte werden jeweils vollständig gesperrt." Dadurch könne alles viel schneller über die Bühne gehen als bei einer einspurigen Sperrung. "Und zudem entsteht keine Naht in der Mitte der beiden Fahrbahnen", so Schönbrodt. Rund 10 000 Fahrzeuge passieren die B 13 in diesem Bereich täglich. Diese Zahl sei hoch - und auf dem Abschnitt passiere auch immer wieder etwas. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, werden bei der Einmündung nach Ebenhausen-Werk ein Fahrbahnteiler und eine Dreiecksinsel eingebaut. "Dann ist die Einmündung für Autofahrer besser zu sehen als jetzt", fügt Lutz Mandel an.

Fußgängerampel in Oberdünzing

Einem großen Wunsch der Stadt Vohburg kommt das Staatliche Bauamt nach, wenn es eine Fußgängerampel an der B 16 a in Oberdünzing errichtet. Die Ampel an sich bezahlt der Bund, sie kostet 15 000 Euro. Der zusätzlich notwendige Tiefbau belastet allerdings das Vohburger Stadtsäckel. Die Querung wird barrierefrei und mit taktilen Leitelementen für Blinde ausgestattet. "Das sind Riffel- und Noppenplatten im Boden", die allen den Weg weisen, die nichts sehen können und wissen, wie man damit umgeht", so Schönbrodt. Im Zuge des Ampelbaus an der Bundesstraße, die rund 8000 Fahrzeuge pro Tag nutzen, wird auch die Bushaltestelle direkt an die B 16 a verlegt.

 

Beschichtung der Vohburger Donaubrücke

Um den Stahl der Vohburger Donaubrücke vor Rost zu schützen, muss alle paar Jahrzehnte ein Korrosionsschutz aufgebracht werden. Das geschieht diesen Sommer wieder einmal - und kostet doch recht erhebliche 300 000 Euro. Vor allem das Gerüst und die Hubá ?arme sind teuer. Vorteil für die Autofahrer: Sie bekommen von der Maßnahme vermutlich so gut wie gar nichts mit.

Ostumfahrung von Gaden bei Geisenfeld

Die Ostumfahrung von Gaden wird bis zur B 300 fertiggestellt. Derzeit gleich die Straße eher einem besseren Feldweg. Daher hat die Stadt Geisenfeld nicht nur vor, diese zu erneuern, sondern auch die Anbindung an die Bundesstraße neu zu regeln. Die bisherige Einfahrt fällt weg, die Straße wird gerade auf die B 300 zugeführt. Den Großteil der Kosten von rund einer Million Euro hat die Stadt Geisenfeld zu zahlen. Das Bauamt beteiligt sich lediglich zu zwei Dritteln an der neu gestalteten B-300-Einmündung, also voraussichtlich mit lediglich 150 000 Euro.

Radweg von Strobenried nach Euernbach

Eine der längsten Radweg-Baumaßnahmen in ganz Oberbayern ist derzeit die Maßnahme zwischen Euernbach und Strobenried. Auf einer Länge von 4,5 Kilometern soll der Bauabschnitt für 1,5 Millionen Euro bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Während hier schon alles paletti ist, hängt beim weiterführenden Abschnitt von Strobenried bis Schrobenhausen noch viel in der Luft. "Die Gemeinden Gerolsbach, Aresing und Schrobenhausen sind gerade mit dem Grunderwerb beschäftigt - und teilweise auch schon sehr weit", berichtet Arne Schönbrodt. Dieser letzte Abschnitt wird sechs Kilometer lang sein - und eine Begleitmaßnahme bei Oberlauterbach spielt auch noch rein. "Der Radweg soll auf alle Fälle kommen", fügte Lutz Mandel an - allerdings nicht, ohne auch offen einzuräumen: "Wann es so weit sein wird, dass hier die Bagger rollen, wissen wir noch überhaupt nicht."

Fußgängerampel in Schweitenkirchen

Direkt vor dem Schweitenkirchener Rathaus sollen die Fußgänger noch heuer gefahrlos die Staatsstraße 2045 überqueren können - und zwar mithilfe einer Fußgängerampel. Ganz ähnlich wie beim vergleichbaren Fall in Oberdünzing übernimmt auch hier das Staatliche Bauamt die Kosten in Höhe von 15 000 Euro für die barrierefreie und blindenfreundliche Ampelanlage. Rund 7900 Fahrzeuge nutzen die Staatsstraße pro Tag. "Daher ist der Bedarf für die Ampel absolut gegeben", so Schönbrodt. Trotzdem muss die Gemeinde Schweitenkirchen ebenfalls Geld dafür in die Hand nehmen - und zwar für den notwendigen Tiefbau.

Neubau der Fahlenbacher Ilmbrücke

Aus dem Jahr 1951 stammt die Ilmbrücke am Fahlenbacher Ortsausgang nach Königsfeld. Wegen Betonabplatzungen und Rostschäden muss sie durch einen Neubau ersetzt werden. Es kostet rund 1,7 Millionen Euro, eine 30 Meter lange und 13,5 Meter breite Brücke an dieser Stelle zu bauen - und bis zum Herbst soll sie fertig sein. Schon jetzt steht die Behelfsbrücke, über die Radl, Motorräder, Autos und Laster bis 7,5 Tonnen ausweichen können, sobald die alte Brücke Anfang April abgerissen wird. Über die neue Brücke führt dann auch ein Geh- und Radweg. Das Bauamt hat viel Lob für die Gemeinde Rohrbach übrig, die sich vorbildlich um den Grunderwerb gekümmert habe. Auch für die Generalsanierung der Fahlenbacher Ortsdurchfahrt, die nächstes Jahr folgt, ist alles bereit. "Es sind nur ein, zwei harte Nüsse dabei, mit denen wir noch verhandeln", so Schönbrodt. Diese seien aber kein großes Problem und könnten notfalls mit einer kleinen Umplanung umgangen werden.
 

Hintergrund

Das Staatliche Bauamt Ingolstadt ist unter anderem für den Zustand von 94 Kilometern Bundesstraßen und 146 Kilometern Staatsstraßen, die sich durch den Landkreis Pfaffenhofen ziehen, zuständig. Für das laufende Jahr haben Amtsleiter Lutz Mandel und der für Pfaffenhofen zuständige Abteilungsleiter Arne Schönbrodt nun ihren Maßnahmenplan präsentiert. Dabei können sie finanziell aus dem Vollen schöpfen. „Der Bund hat die Mittel nach oben gefahren“, sagt Lutz Mandel. Die zusätzlichen Mauteinnahmen könnten dabei ebenso eine Rolle spielen wie der Fokus, der auf den Erhaltungsmaßnahmen liegt. „So soll unsere Infrastruktur auf dem hohen Niveau bleiben – anstatt große Neubaumaßnahmen zu starten“, so Mandel weiter. pat