Uttenhofen
Ob der Schnaps echt ist?

Theaterspielgruppe Uttenhofen zeigt in "Ein Traum von einem Mann" eine überzeugende Leistung

30.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr
Schwiegermutter zu Gast: Auguste von Weißbach (Doris Brummer, 2. von links) ist zum Schrecken ihres Schwiegersohnes Herbert (Norbert Thurner, 2. von rechts) zu Besuch. Die Freude Lilo (Caroline Maier) und Peppi (Sepp Mayer) helfen in der Not. −Foto: Inderwies

Uttenhofen (PK) Im diesjährigen Stück der Theaterspielgruppe Uttenhofen wird sauber eingeschenkt, manches Schnapserl bringt da die Köpfe der Akteure durcheinander.

In den Premierenvorstellungen von „Ein Traum von einem Mann“ am Palmsonntag gab zumindest einiges zu Lachen. Zwei der altbekannten Gesichter eröffnen den ersten Akt mit einem tiefgründigen Dialog: Kunstmaler Peppi (Sepp Mayer) hätte ja eigentlich den Verkauf seines Gemäldes „Ein Traum von einem Mann“ zu feiern gehabt, doch seinen Spezl Herbert (Norbert Thurner) plagen als Bauingenieur Sorgen in der Arbeit. Höchst hilfreich in der Diskussion der beiden Freunde ist dabei eine Flasche Schnaps, deren Inhalt ziemlich zur Neige geht. Dass Sepp Mayer und Norbert Thurner in ihren Rollen bestens zurechtkommen, zeigt das Getuschel mancher Zuschauer: „Ja, ist denn der Schnaps wirklich echt“

Bauingenieur Herbert und seine Frau Karin (Katja Herzinger) geraten kurz darauf in eine missliche Situation, die auch durch das mehr oder minder zufällige Eintreffen ihrer beiden Mütter – und quasi somit Schwiegermütter – kaum begünstigt wird. Katja Herzinger spielt ihren Part routiniert, bis auf den rollenbedingten und für sie höchst ungewohnten Zigarettenkonsum. Als Mütter haben Doris Brummer und Monika Rankl völlig konträre Charaktere darzustellen: Die gesundheitsbewusste und standesmäßige Adelige Auguste von Weißbach trifft auf das „Mutterl“ Maria Schwarzfischer, Lauchauflauf gegen Schweinsbraten.

Kunstmaler Peppi versucht, immer wieder zu vermitteln, doch sein Erklärungsversuch über Namensgebungen weckt bei der von Weißbach nicht wirkliches Verständnis für das dörfliche Leben: „Wir haben halt besondere Namen für besondere Leute: Des is’ de Fetz‘n-Loli, i bin da Pinsel-Peppi und ihr Sohn der Mörtl-Bertl!“ Die Fetz’n-Lilo hat ihren Spitznamen übrigens wegen des Produktsortiments ihrer Boutique erhalten: Caroline Maier kommt gut mit ihrer Rolle zurecht und kommt im Laufe des Dreiakters von Erfried Smija immer besser auf Touren – auch bedingt durch den Spannungsbogen des Stückes, der gegen Ende nochmal ziemlich zunimmt. Neben fünf Routiniers auf den Brettern feierte Caroline Maier damit ihr Bühnendebüt und brachte sich in der Rolle der schrillen Boutiquenbesitzerin Lilo prima ins Ensemble ein.

Dem Ensemble um Theatervorstand und Regisseur Karl-Heinz Ottowitz ist auch heuer wieder eine solide Leistung zu bestätigen, etliche individuelle Regieanweisungen bereichern die Komödie zudem. Zahlreiche helfende Hände der Vereinsmitglieder unterstützen das Gelingen der Theaterabende, so etwa die Souffleusen Gerlinde Weichenrieder und Sophie Bergmann oder Barbara Schiller, die für die Maske verantwortlich zeichnet.

Die weiteren Vorstellungstermine sind jeweils um 20 Uhr am Ostersonntag (5. April), Ostermontag, 6. April, sowie am darauffolgenden Freitag, 10. April, und Samstag, 11. April, beim Alten Wirt in Uttenhofen (Gasthaus Neumeir), Restkarten zu allen Vorstellungen gibt es an der Abendkasse.