Unterpindhart
Weg frei für Rockermeier-Hotel

Stadtrat segnet mit vier Gegenstimmen den Bebauungsplan endgültig ab

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Unterpindhart (GZ) Der Weg für eine Erweiterung der Rockermeier-Gastronomie um einen Hotelkomplex ist frei. Mit dem Satzungsbeschluss hat der Stadtrat jetzt hinter den entsprechenden Bebauungsplan den Schlusspunkt gesetzt. Die Inbetriebnahme sieht der Gastronom für 2019 vor.

Über zwei Jahre hatte sich das Genehmigungsverfahren für das in Unterpindhart nicht unumstrittene Bauvorhaben hingezogen. Im Herbst 2016 stellte sich schließlich heraus, dass es ohne die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplans nicht geht. Grund: die Lage des Grundstücks im Überschwemmungsgebiet eines sogenannten hundertjährigen Hochwassers und die sich daraus ergebende Notwendigkeit einer hydraulischen Berechnung, die auch den Ausgleich des Retentionsraums beinhaltet.

Im vergangenen September schließlich lag dem Stadtrat ein neuer Planentwurf vor, der sich aus der hydraulischen Berechnung ableitete. Ergebnis war die Platzierung des neuen "Beherbergungsgebäudes" nicht parallel zum Bachlauf, sondern im rechten Winkel dazu (siehe Skizze). Außerdem wird auf dem Grundstück eine Mulde ausgebildet, in der sich im Hochwasserfall das von Bachstraße heranfließende Wasser sammeln und von dort geordnet ablaufen kann (siehe Skizze).

Dennoch wurden in der September-Sitzung von Teilen des Stadtrats massive Bedenken gegen diese Planung geäußert. Schließlich, so hieß es damals, habe die Stadt seit 1994 stets an ihre Linie festgehalten, nicht in Überschwemmungsgebiete bauen zu lassen. Außerdem sei zu erwarten, dass sich mit den 19 geplanten Hotelzimmern die Parkplatzsituation noch verschärfe. Dies sei den zu Stoßzeiten ohnehin schon sehr geplagten Anwohnern nicht zuzumuten. Eine knappe Stadtratsmehrheit folgte im September aber dann der Argumentation der Verwaltung, wonach der Antragsteller die nach der städtischen Satzung erforderlichen Zahl an Stellplätzen nachweise. Und was den ersten Einwand angehe, so werde die Planung bezüglich des Hochwasserabflusses schließlich sogar vom Wasserwirtschaftsamt mitgetragen. Im Übrigen gelte es auch zu berücksichtigen, dass das Vorhaben für den Antragsteller "existenziell" sei. So hatte Gastwirt Karl Rockermeier wiederholt auf die Notwendigkeit hingewiesen, seinen Gästen, etwa bei Hochzeiten, auch Zimmer für eine Übernachtung anbieten zu können.

Diese Pro-Argumente sorgten nun bei der finalen Abstimmung im Stadtrat über den Bebauungsplan für eine klare 17:4-Mehrheit. Selbst von den vier Gegnern hatte es zuvor in der Angelegenheit keine einzige Wortmeldung gegeben. Karl Rockermeier, der die Beschlussfassung als Zuhörer verfolgt hatte, kündigte gegenüber unserer Zeitung an, das Projekt jetzt zügig voranzutreiben und demnächst einen Bebauungsplan für den Komplex mit den anvisierten 19 Doppelzimmern einzureichen. Ziel sei es, den Beherbergungsbetrieb im Laufe des nächsten Jahres in Betrieb nehmen zu können.