Unterpindhart
Irish Folk mit schottischen Beilagen

John Barden serviert im "Pindharter Pub" rasante Reels, wilde Trinklieder und ergreifende Balladen

18.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Mit seinen Musikerkollegen servierte John Barden (von links, hier mit Valerie McCleary und Edi Schorer) dem Pindharter Publikum ein abwechslungsreiches Irish-Folk Menü. - Foto: Zurek

Unterpindhart (GZ) Mit einem Guinness in der Hand und einem Lied auf den Lippen feiert man in Irland gerne - sogar zu Ehren eines Heiligen. Dank John Barden und Begleitung haben am Vorabend des St. Patrick's Day auch die Gäste des "Pindharter Pubs" gut gelaunt Folk satt genossen.

Schon vor der Pause wurde beim Rockermeier ein Gericht nach dem anderen serviert - über 100 Minuten lang. Was als Rekord gelten darf. Neben traditionellen "Geschmacks-Noten" gab es zusätzlich ein paar frisch gewürzte Kreationen - für die unter anderem Bardens Sohn John-Patrick als Komponist und Gitarrist verantwortlich zeichnete. Besonders schmackhaft: ein Menü "ohne Namen" mit spanischem Pfiff. Valerie McCleary, die man in Unterpindhart schon mit Funk, Soul oder rockigen Beiträgen à la Janis Joplin erlebt hat, interpretierte diesmal - von Edi Schorer kongenial an der Gitarre begleitet - eher ruhige Balladen und bescherte im Duett mit Barden gefühlvolle Momente. Mit "Großmutters Kaffeehaferl" bewies sie, wie die übrigen Interpreten, eine gehörige Portion "eirisch-bayrischen" Humors.

Bis kurz vor Mitternacht wechselten sich anrührende Lieder, spritzige Tänze und frische Songs zum Mitklatschen und "everybody Schunkeln" ab. Die Fans stimmten in so manchen Refrain von "Back home in Derry" bis zum "Wild Rover" mit ein. Bei aller Harmonie ging es dabei auf und vor der Bühne weniger um die Perfektion als um Authentizität und Spielfreude - witzige Geschichten zur Geschichte und zum besonderen Verhältnis von Iren, Schotten und Engländern inklusive. Spontan ließen sich die Musiker auf Wünsche aus dem Publikum ein, wobei Barden sich verschmitzt für "ein paar Kratzer" mangels vorheriger Probe entschuldigte - eigentlich grundlos, wie man als Zuhörer betonen möchte.

Schließlich ist John Barden ein Profi, der vor seiner Solokarriere schon 1972 als Leadsänger der Band Greensleeves mit Frank McLynn und Brian Flynn in der wiedererwachten Folkclub-Szene Dublins von sich reden machte. Davon zeugen unter anderem zwei LPs - jene aus dem Jahr 1977 hatte ein Zuhörer in der ersten Reihe sogar dabei. Lachend signierte Barden die Scheibe, deren Cover ihn noch im Langhaar-Look zeigt.

Einer der schon seit fast einem Vierteljahrhundert gemeinsam mit Barden auf der Bühne steht ist Keith Smith - musikalisch wie persönlich liegen sie hörbar auf einer Wellenlänge, deutlich spürbar in Liedern wie "Take Her in Your Arms". Der Schotte mit dem jugendlichen Charme glänzte als Geiger rasanter Reels und setzte mit dem Dudelsack einen Schlusspunkt unter die Hommage an St. Patrick. Kein Farewell für immer, hatte doch Barden im Namen der Fünf und sehr zur Freude des jubelnden Publikums bekundet, er komme "gerne wieder".