Unterpindhart
Drei Jahrzehnte "nah am Nächsten"

Soziale Dienste der Caritas feiern runden Geburtstag Dankesfest mit Sketchen und Ehrungen

23.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Foto: Magdalena Zurek

Unterpindhart (PK) Seit 30 Jahren leisten die Sozialstation und die Nachbarschaftshilfen der Caritas Pfaffenhofen unter dem Motto "Nah am Nächsten" in verschiedenen Bereichen Hilfe. Den runden Geburtstag feierte man in fröhlicher Runde im Landgasthof Rockermeier.

Vom Telefon mit Wählscheibe zum Smartphone, vom Moped zum modernen Dienstfahrzeug, bei allem Wandel und den Zwängen der Wirtschaftlichkeit immer aber den Menschen im Blick - so ließen die Mitarbeiter der Sozialstation die drei Jahrzehnte in humorvollen Sketchen Revue passieren. Dabei schwang die Hoffnung mit, dass ihre Vision seelenlos pflegender Roboter für das Jahr 2046 nicht wahr werden möge.

Denn, wie die Band Burnout ganz passend postulierte: "Everybody needs somebody to love" - einer von vielen schwungvollen Hits, mit dem die Lehrer des Schyren-Gymnasiums auf "Korrek-t(o)ur" für gute Laune sorgten.

Als Caritas-Kreisgeschäftsführer nahm Norbert Saam die Feierstunde zum Anlass, "in tiefer Dankbarkeit" all jene zu würdigen, die "dafür gesorgt haben, dass der Laden läuft". Besondere Anerkennung zollte er posthum seinem Amtsvorgänger Hans Hauf, der 1986 gemeinsam mit dem Kloster Scheyern Sozialstation und erste Nachbarschaftshilfen ins Leben gerufen hatte.

Allein heuer haben laut Statistik 1209 Personen in der inzwischen im gesamten Landkreis vertretenen Nachbarschaftshilfe 43 190 ehrenamtliche Stunden geleistet, 75 Mitarbeiter beschäftigte die Sozialstation und 22 Helfer fuhren täglich 90 Essen aus. Ohne diese vielen Mitstreiter hätten beide Einrichtungen mit ihren vielen Angeboten von der Kinderbetreuung bis zum Mehrgenerationenhaus sich "nie so entwickeln können", konstatierte Saam, der auch den Vertretern des Klosters, der Pfarreien und Kommunen, des Caritas-Fördervereines sowie diversen Kooperationspartnern und Sponsoren dankte.

Paul März, einst Gemeindereferent der Pfarrei Scheyern und heute in der Diözese für die Altenheimseelsorge zuständig, warf einen Blick auf eine Entstehungsgeschichte, die bereits 1929 mit der Gründung des Krankenfürsorge-Vereins unter dem späteren Abt Franz Seraph Schreyer in der Pfarrei Scheyern ihren Anfang genommen hatte. Pflege und Sterbebegleitung lagen damals in den Händen dreier Schwestern der Kongregation vom Göttlichen Erlöser ("Niederbronner Schwestern"). Nach dem altersbedingten Abzug der Ordensfrauen übernahm sukzessive die Caritas-Sozialstation deren Aufgabe, der Verein wurde 1991 aufgelöst.

Für das Engagement aller Mitstreiter gab es seitens der Laudatoren viel lobende Worte. Landrat Martin Wolf (CSU) attestierte der Caritas bei der Verwirklichung einer "Vision" Vielschichtigkeit, eine herausragende Vernetzung und eine "sehr partnerschaftliche Verbindung zum Landkreis". Der Verband sei "hervorragend aufgestellt" für den wachsenden Wettbewerb, den man als Landkreis zulassen müsse, auch wenn man "emotional am bisher Gewohnten festhalten möchte".

Abt Markus Eller vom Kloster Scheyern bezog auch die im Caritas-Förderverein "Für Menschen, die uns brauchen" engagierten Mitstreiter in sein umfassendes "Vergelt's Gott" ein. Der Verein sei eine Art "Selbsthilfegruppe", die es einer wachsenden Institution wie dem Caritas-Zentrum ermögliche, trotz steigender Dokumentations- und Rechenschaftspflicht "nah am Menschen" zu bleiben. Bevor ein gemeinsames Abendessen die Feier abschloss, wurden unter Applaus jene ausgezeichnet, die über Jahre Verantwortung trugen oder noch tragen.