Tierschutz geht jeden etwas an

Die Tierherberge in Pfaffenhofen bietet Zuflucht und Schutz für Tiere aller Art

28.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Foto: DK

Die Arbeit an der Weiberrast geht nie aus. „Letztes Jahr wurden über 550 Tiere im Tierheim aufgenommen“, erzählt Manuela Braunmüller. Sie ist Vorsitzende des Tierschutzvereins in Pfaffenhofen und betreut gleichzeitig das Büro.

Die meisten Tiere werden dort abgegeben, weil sich die Besitzer nicht mehr um sie kümmern wollen oder können, erzählt Braunmüller. Auch werden Tiere oft aus Zeitmangel, finanziellen Gründen oder aus Lustlosigkeit darüber, sich um ein weiteres „Familienmitglied“ kümmern zu müssen, ausgesetzt. Die scheinbaren Tierliebhaber müssen in der Regel einen Betrag zahlen, wenn sie ihr Tier im Tierheim abgeben. Wie hoch die Summe ist, hängt davon ab, ob das Tier geimpft, gechipt oder kastriert ist. Einige Besitzer wollen es aber vermeiden, diese Gebühr an die Tierherberge zu zahlen – und stellen ihre Tiere deshalb kurzerhand in Boxen oder Käfigen vor das Tierheim, in der Hoffnung, dass ein Helfer das Tier findet und sich um dieses kümmert.

Manche Tiere sind in einem sehr schlimmen Zustand, wenn sie ausgesetzt werden. Dann liegt es an den Helfern des Tierheims, das Tier so gut wie möglich wieder gesund zu pflegen. Jedoch muss sich das Tier in seinem neuen Zuhause auch wohl fühlen, sonst wirkt sich das negativ auf die psychische Gesundheit aus. „Zum Glück passieren solche Vorfälle nicht oft“, berichtet Braunmüller. „Trotzdem erstatten wir bei jeder Aussetzung eines Tieres eine Anzeige, um zu zeigen, dass wir so etwas nicht tatenlos hinnehmen. Die Anzeigen verlaufen allerdings meistens im Sand.“

Das Tierheim nimmt außerdem auch gefundene Tiere aus der Umgebung auf und pflegt sie gesund. Meistens sind diese gechipt oder tätowiert. Dann lassen sich die Besitzer oft ausfindig machen. Das ist jedoch der Idealfall. Wenn man die ehemaligen Besitzer nicht mehr findet, wird das Tier an der Weiberrast herzlich aufgenommen. Braunmüller sagt: „Wir haben Tiere aller Art. Von Kleintieren, über Katzen, bis hin zu Hunden – auch exotische Tierarten wie Degus sind im Tierheim zu finden.“

Die Tiere und Mitarbeiter sind über jede Hilfe sehr froh, was bei so viel Mühe und Arbeit nur verständlich ist. Die herrenlosen Tiere, die ausgesetzt, abgegeben oder gefunden wurden, werden im Tierheim aufgenommen und sind dann – nachdem sie wieder gesund gepflegt wurden – auf der Suche nach einem neuen, liebvollen Besitzer. Man kann sich im Tierheim viele verschiene Tiere anschauen und dann mit den Mitarbeitern den weiteren Weg besprechen.

Da das Tierheim eine freiwillige Einrichtung ist, muss es sich mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen über Wasser halten. Die Mitgliedsbeiträge können sogar von der Steuer abgesetzt werden. Das Personal besteht meistens aus Frauen, deshalb sind sie über jede Hilfe von Männern sehr froh. „Bei uns im Haus müssen oft handwerkliche Arbeiten erledigt werden. Dafür wäre natürliche eine starke Männerhand gut geeignet“, sagt Braunmüller.

Die freiwilligen Helfer im Tierheim kümmern sich mit ganzem Herzen um ihre Schützlinge. Die Chefin ist sich bewusst, dass die Helfer ihre Freizeit dafür aufbringen, wenn sie im Tierheim mitarbeiten. Doch sie verspricht, dass die Helfer hier in ein wirklich gutes Betriebsklima hineinkommen und bestimmt jede Menge Spaß mit den Tieren haben werden: Man lernt viel dazu und wird um einige Erfahrungen reicher.

Manuela Braunmüller: „Zur Zeit haben wir rund 30 bis 35 freiwillige Mitarbeiter im Team, worüber wir uns sehr freuen.“ Wenn man vielleicht nicht die Zeit hat, um ein freiwilliger Mitarbeiter der Tierherberge zu werden, kann man auch in Form von Futterspenden oder Mitgliedsbeiträgen helfen. Natürlich fallen auch Aufgaben wie putzen an, aber das gehört einfach zu einer Tierpflege dazu.

Man muss sich im Klaren sein, dass Tiere nicht nur körperlich sondern auch seelisch gepflegt werden müssen, vor allem, wenn es sich um Tiere handelt, die von ihren Besitzern ausgesetzt wurden. „Die Tiere lieben es, wenn man sie einfach nur streichelt und mit ihnen spielt“, erzählt Braunmüller.

Wenn man sich sozial engagieren möchte, tierlieb ist und keine Berührungsängste hat, ist man in der Tierherberge in Pfaffenhofen am richtigen Platz. Die Mitarbeiter sind alle aus Liebe zum Tier ehrenamtlich tätig und freuen sich über jede Unterstützung.