Schweitenkirchen
Örtliche Vereine unterstützen drei Einrichtungen

Beim Christkindlmarkt kommen 7700 Euro zusammen Das Geld geht unter anderem an den Verein Hilfe für das Behinderte Kind

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Der Erlös des Christkindlmarktes geht unter anderem an den Verein Hilfe für das behinderte Kind mit Anton Steinberger (von links) und Franz Schreyer, an ein Kinderkrankenhaus in Betlehem, für das Dekan Alexander Weber sammelt, sowie an die Gemeinde Schweitenkirchen mit Bürgermeister Albert Vogler. - Foto: Schmid

Schweitenkirchen (sdb) Mit 7700 Euro Einnahmen verzeichnet der Christkindlmarkt von Schweitenkirchen ein Plus von 400 Euro. So dürfen sich nun drei karitative Einrichtungen über je 2350 Euro freuen. Der Rest bleibt für in Not geratene Bürger von Schweitenkirchen.

Am Donnerstag übergab Bürgermeister Albert Vogler (CSU) als Schirmherr des Christkindlmarkts der Vereine die Einnahmen an Dekan Alexander Weber für das Babyhospital der Caritas in Bethlehem und an Anton Steinberger, dem Vorsitzende des Vereins Hilfe für das behinderte Kind mit dessen Geschäftsführer Franz Schreyer. Weitere 2350 Euro sollen den Opfern des Hurrikans Matthew auf Haiti über die "Aktion Deutschland hilft" zukommen. Der Restbetrag von 650 Euro verbleibt in der Gemeinde für Bürger in Not.

Der Christkindlmarkt in Schweitenkirchen wird seit 1993 von den Vereinen ehrenamtlich organisiert und die Verantwortlichen entscheiden gemeinsam jedes Jahr neu, wer mit den Einnahmen unterstützt werden soll. Mit 3467 D-Mark machte die Waisen- und Heimkinderbetreuung von Schwester Sigmunda in Quito damals als Empfänger den Anfang. Bereits im darauf folgenden Jahr konnten die Einnahmen mehr als verdoppelt werden, für dieses Geld wurde Land für indianische Kleinbauern in Mittelamerika erworben. Und so steigerten sich die Einnahmen von Jahr zu Jahr.

1996 kam erstmals eine Summe von fast 3000 Euro zustande und die Organisatoren überlegten sich, dass man diese Summe gut dritteln könne und damit gleich mehreren karitativen Einrichtungen unter die Arme greifen könne. Während sich der Verein Hilfe für das behinderte Kind seither regelmäßig vor Weihnachten über einen kleinen Geldsegen von dieser Seite freuen darf, werden die restlichen Gelder immer anderen Einrichtungen zugeführt. Schreyer berichtet, dass mit dieser Finanzspritze immer Wünsche erfüllt werden, die sonst vom Staat nicht gefördert werden. "Die Leitungen der Einrichtung stellen hier eine Bedarfsliste zusammen und gemeinsam wird dann entschieden, was angeschafft wird." Vorsitzender Anton Steinberger erzählt: "Ich kann mich noch gut an die Schaukel für Rollstuhlfahrer erinnern, wie da die Augen der Kleinen geleuchtet haben."

Auf das zweite Projekt, das Kinderkrankenhaus der Caritas in Israel, ist Dekan Weber während seiner Pilgerfahrt nach Bethlehem gestoßen. Ihm gefiel, dass sich dort ungeachtet der politischen Realitäten im Heiligen Land das Prinzip der Nächstenliebe als stabiles Fundament erweist. In über sechs Jahrzehnten hat sich das Kinderkrankenhaus in Bethlehem von einem kleinen Zweibett-Behandlungsraum zu einer modernen medizinischen Einrichtung mit rund 90 Betten entwickelt. Dort wird nicht gewartet, bis sich die Lebensumstände verbessern, sondern es werden alle Kinder des Westjordanlandes mit medizinischer Hilfe versorgt, egal welcher Nationalität oder Religion. "Gerade Kinder mit wirtschaftlich schwacher Herkunft könnten sich medizinische Versorgung sonst nicht leisten", sagt Weber und verweist auf Prälat Peter Neher, den Präsidenten der Caritas-Stiftung, der sich für die Spende am Geburtsort Jesu persönlich bedankte.

Vogler berichtete schließlich, dass das letzte Drittel an die leidgeprüften Einwohner Haitis gehen soll, die neben schweren Erdbeben nun zusätzlich mit Hochwasser zu kämpfen hätten und dass hiervon kaum noch in der Presse berichtet werde. "Der Rest geht auf das Konto für €šBürger in Not €˜. Das kennt man ja, wenn ein Problem kommt, dann steht das nächste schon vor der Tür, sei es durch Krankheit oder Unfall und plötzlich kann die Stromrechnung oder so nicht mehr bezahlt werden. Für solche Fälle haben wir dieses Konto, da kann man auch einmal schnell und unbürokratisch helfen."