Schweitenkirchen
Noch ein paar zigtausend Euro mehr

Gemeinderat Schweitenkirchen beschäftigt sich mit zusätzlichen Ausgaben zur Mehrzweckhalle

27.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr

Die Mehrzweckhalle in Schweitenkirchen ist fast fertig. Im Gemeinderat mussten allerdings noch nachträglich Ausgaben über mehrere zehntausend Euro genehmigt werden. - Foto: Schmid

Schweitenkirchen (PK) Das Thema Mehrzweckhalle nahm auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung vom Dienstag wieder großen Raum ein. Neben Nachträgen wurde auch über eine Überdachung beim neuen Eingang diskutiert.

"Mein Frage, wie immer: Wird sie rechtzeitig fertig", wandte sich Bürgermeister Albert Vogler an die Planerin Rita Obereisenbucher, die mittlerweile schon Stammgast im Gemeinderat Schweitenkirchen ist und in jeder Sitzung über den momentanen Stand informiert. "Die Bodenbeläge und Wandoberflächen sowie die Fliesenarbeiten sind fertig. Der Maler macht derzeit Lackierarbeiten", erklärte die Architektin. Ab der Kalenderwoche 18 - also ab Anfang Mai - werden die Sanitäranlagen endmontiert. In den kommenden Wochen steht außerdem die Elektrofeinmontage an, genauso wie Restarbeiten bei den Schlosserarbeiten.

"Auch die Sauna ist bereits montiert", sagte Obereisenbuchner. Wie immer wandten sich bei diesem Thema alle Köpfe gen Karl Schaubeck, den dritten Bürgermeister Schweitenkirchens, dem dieses Thema als Saunastammgast besonders am Herzen liegt. Hier gab es auch ein Nachtragsangebot über rund 1500 Euro abzusegnen, da im ursprünglichen Angebot die Glastür der Sauna als Standardmaß kalkuliert wurde, nun aber ein Sondermaß notwendig ist. Ursprünglich war vorgesehen, die Tür einfach zu verputzen. Aufgrund des Hohlraumes zwischen Mauerwerk und Saunakabine war das jedoch nicht möglich, stattdessen wurde eine Verkleidung angebracht.

Vogler erzählte auch von wichtigen Sicherheitsmaßnahmen. Zum einen wurde ein "Not-Aus-Knopf" in der Sauna angebracht. Im Gang wird so über der Tür ein akustisches und optisches Signal ausgelöst und die Sauna außer Betrieb genommen. Zudem wird das Behinderten-WC mit einem solchen Notfallsignal ausgestattet, das im Lager über der Türe installiert wird und ebenfalls optische und akustische Signale abgibt.

Zum Zeitpunkt der Ausschreibung war im sogenannten Flur vier keine Brandschutzdecke geplant. Da dieser jedoch Fluchtweg ist, wurde eine Brandschutzdecke für rund 500 Euro notwendig. Das Gleiche gilt für die Fliesensockel im Nassbereich. Hier sollte ursprünglich verfugt werden, was jedoch nicht möglich ist - und so erhöhte sich der Auftragswert um rund 800 Euro. Die Wärmedämmung im Bereich der Fachwerkgiebel wurde in der Ausschreibung vergessen, was mit brutto 22 000 Euro zu Buche schlägt.

"Nicht ganz so eindeutig verhält es sich mit einigen anderen Nachträgen. Es geht um diverse Zusatzarbeiten über eine Summe von bisher verhandelten 14 000 Euro. Die Firma hat beispielsweise teurere Türen eingebaut ohne Bescheid zu geben. Und bei vielen anderen Kleinigkeiten läppert sich das schon. Hier muss noch nachverhandelt werden", informierte Obereisenbuchner. "So geht's eigentlich nicht!", kommentierte Andreas Brummer (BBS) das Verhalten dieser Firma und Matthias Amberger (FWG/WGS) stellte sich klar dagegen.

"Außerdem war geplant, die Wandbekleidung in gleicher Bauart wieder herzustellen wie vorher. Dazu möchte ich betonen, dass dieser Wandaufbau über Jahrzehnte schadensfrei war", führte Obereisenbuchner weiter aus. Die ausführende Firma meldete jedoch Bedenken an, dass möglicherweise die Raumluft an den im Erdreich eingegrabenen Stahlbetonwänden kondensiert. Die schalldämpfende Dämmung hat die Wirkung, dass sich die Stahlbetonwände an der Raumluft nicht erwärmen können. Da sich im Bestand bisher keinerlei Feuchteschäden zeigten, wurde von den Architekten das Bauphysik-Ingenieurbüro MüllerBBM zur Beratung hinzugezogen - die ein wenn auch geringes Restrisiko eines Feuchteschadens feststellten und die Verantwortung nicht übernehmen konnten. Daher wurde eine Dampfsperre innerhalb der Prallwand integriert. Vorteil für die Gemeinde ist eine Erhöhung der Außenwanddämmung sowie eine perfekte Lösung, so dass keinerlei Gefahr eines Feuchteschadens besteht, erklärte Obereisenbuchner. Der Nachtrag konnte in einem Verhandlungsgespräch um immerhin 7000 Euro reduziert werden - nun sind hierfür 34 000 Euro mehr fällig.

Bei einem weiteren Nachtrag über brutto 21 000 Euro wurden nun brutto 16 000 Euro verhandelt. Hierbei handelt es sich um zusätzliche Leistungen, die unter anderem nutzerbedingt zur Ausführung kamen und zu einer Verbesserung der Sporthallennutzung führen - beispielsweise eine zusätzliche Zugangstür zur Hallenebene.

Fabian Wildmoser (FUB) wollte am Schluss wissen, ob denn jetzt noch weitere Nachträge zu erwarten wären. Das verneinte die Planerin, weil die Leistungen in der kommenden Woche fertiggestellt werden und nur noch letzte Restarbeiten durchgeführt würden. Vogler betonte vor allem, die hohe Kompetenz und Zuverlässigkeit der Firma.

Der Bürgermeister sprach noch ein zusätzliches Thema an: "Bei einer Besichtigung ist uns neulich aufgefallen, dass es vielleicht zu Problemen mit Schnee oder Wasser am neuen Ausgang kommen könnte." Denn der neue Halleneingang mit abwärtsführender Treppe ist bisher ohne Dach geplant. Geschäftsführer Peter Linke schlug daher vor, eine Überdachung zu installieren. Man einigte sich im Gremium darauf, dass vonseiten des Planungsbüros eine Skizze samt Kostenschätzung vorgelegt werden soll. In diesem Zusammenhang wies Amberger auf eine womöglich kostengünstigere Lösung - eine verschiebbare Treppenabdeckung - hin. Auch diese soll vom Planungsbüro geprüft werden.

Am Schluss informierte Vogler die Räte darüber, dass am Wochenende die Baustelle versperrt wird: "Zum einen, um die fertigen Oberflächen zu schützen. Und zum anderen ist immer wieder Werkzeug von den Handwerkern weggekommen. Ausgerechnet letzte Woche in meinem Urlaub mussten wir deshalb Anzeige erstatten."