Schweitenkirchen
Eine Chronik für Geisenhausen

Schweitenkirchener Gemeinderat will Geschichtsprojekt finanziell unterstützen

28.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Zwei bekannte Punkte: Die Holledaubrücke (oben) und auch die Kapelle zur schmerzhaften Mutter Gottes sollen Teil der Chronik werden, die über Geisenhausen entsteht. - Fotos: Schmid, Straßer

Schweitenkirchen/Geisenhausen (sdb) Die Holledaubrücke überspannt das Tal über Geisenhausen und dennoch ist sie nicht dessen einziges Wahrzeichen. Seit Jahren trägt ein kleines Team deren Geschichte zusammen. Um aus den vielen Informationen eine Chronik erstellen zu können, hat der Gemeinderat nun seine finanzielle Unterstützung zugesagt.

Die Holledaubrücke, einerseits die Autobahnbrücke, über die die meisten hinwegrauschen, um möglichst schnell ans Ziel von Norden nach Süden oder umgekehrt zu gelangen - andererseits das geschichtsträchtige, Tal überspannende Denkmal aus Stein. Als bedeutsam wird die Holledaubrücke nicht nur von der AGAB - eine Delegation der Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte - gesehen, sondern auch von Mitgliedern des historischen Cirkels Wolnzach und allen voran dem Arbeitskreis Dorfchronik Geisenhausen. Dieser Arbeitskreis besteht aus Peter Renger, Gabi Obermeier, Ulrike Ostler, dem Historiker Andreas Sauer und einigen Dorfältesten. Sie recherchierten die Geschichte und Geschichten sowohl rund um das imposante ortsbestimmende Bauwerk als auch rund um alles Wissenswerte von der Bastiansäule, der Kriegerkapelle und der Gegend selbst. 2010 wurde ein Teil davon in der "D'Hopfakirm" veröffentlicht. Nun soll eine richtige Dorfchronik entstehen, in der dann Details nachzulesen sein werden - wie beispielsweise warum die militärische Bedeutung der Reichsautobahnen gar nicht so groß war, wie immer angenommen wird, und was das mit der Steigung von acht Prozent zu tun hat, oder warum die Brückenbögen heute eigentlich nicht mehr die Hauptlast tragen. Auch das eine oder andere Bild, das bei der Brückenbesichtigung vor ein paar Jahren unter und in der Brücke geschossen wurde, wird hier vermutlich seinen Platz finden.

Diese Brücke ist aber bei Weitem nicht das einzig Sehenswerte und Interessante in Geisenhausen. Geschichten bieten neben den Kunstschätzen in der Pfarrkirche auch die Bastiansäule - ein fast vergessenes Monument am Waldrand zwischen Geisenhausen und Walkersbach - und die Kapelle zur schmerzhaften Mutter Gottes, die in Begleitung der wunderschönen Linde ein Kulturdenkmal darstellt.

Seit Langem schon versucht Renger Mittel für die Fertigstellung einer umfassenden Dorfchronik aufzutreiben, aber weder das Wirtschaftsministerium noch das Haus der Geschichte oder der Lehrstuhl Geschichte zeigen Interesse daran, hier Geld zu investieren - nicht so die Gemeinde Schweitenkirchen. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung beschlossen die Räte einstimmig, die Vorfinanzierung zu übernehmen und die Entstehung dieses Überlieferungswerks damit zu fördern. "In so einer Chronik wird der Ort mit allem Drum und Dran auf einen Punkt gebracht. Ich denke das ist es wert", sagte Bürgermeister Albert Vogler und lobte das Engagement der Truppe.

"Apropos Geisenhausen", fragte er in die Runde: "Habt ihr schon die neue Straße mit dem Bürgersteig beim Feuerwehrhaus gesehen" Vogler zeigte ein Bild davon und freute sich über die Ausführung. Dritter Bürgermeister Karl Schaubeck fragte an dieser Stelle an, ob das Bushalteschild an der Holledaustraße nicht entfernt werden könne: "Der Bus hält doch sowieso nur noch unten beim Bushäuschen!" Dies wollte sich Vogler jedoch erst anschauen und vertagte es daher auf die nächste Sitzung.