Schrobenhausen
Im Wettlauf gegen die Stoppuhr

Bayerns Feuerwehrnachwuchs kämpft um die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft

25.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Übung macht den Meister: Seit Wochen haben die Mannschaften für die bayerische Meisterschaft der Jugendfeuerwehren trainiert. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (PK) Rund 640 Nachwuchsfeuerwehrleute aus Bayern kämpfen in Schrobenhausen am Wochenende um Punkte. Die beiden besten Gruppen des Landesentscheids der Jugendfeuerwehren sichern sich eine Fahrkarte zur Deutschen Feuerwehrmeisterschaft vom 28. bis 30. Juli in Rostock.

Um dort hinzukommen, müssen die jugendlichen Feuerwehrleute einige Hindernisse überwinden - im wahrsten Sinne des Wortes. Die am Freitagmittag beginnenden Wettkämpfe haben es in sich: die 12- bis 16-Jährigen müssen C-Druckschläuche über Hindernisse auslegen, sich im Zielspritzen mit der Kübelspritze treffsicher zeigen und auf Zeit vier Knoten fachgerecht binden. Um nur einiges aufzuzählen. Ganz zu schweigen vom Hindernislauf, der die Disziplinen rund um die Feuerwehr noch komplettiert.

Die ersten der rund 640 Wettkampfteilnehmer werden bereits am Fronleichnamstag in Schrobenhausen erwartet, wie Jürgen Schreier sagt. Der Jugendfeuerwehrwart für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen arbeitet mit einem Team seit rund zwei Jahren an der Organisation des Wettbewerbs, der erstmals in seiner Heimatstadt Schrobenhausen ausgetragen wird. "Wir haben ein ganz straffes Zeitprogramm", sagt Schreier.

Der Startschuss für den Wettkampf auf dem städtischen Sportgelände an der Georg-Leinfelder-Straße in Schrobenhausen fällt am Freitag um 13 Uhr. Die Teams, die an dem Tag 900 und mehr Punkte sammeln, dürfen am nächsten Tag nochmals antreten. Bis Samstagmittag wird um Punkte gerungen. Die Schallgrenze liegt dann laut Schreier bei 960 Punkten. Um 15 Uhr hat die Wettkampfleitung die Siegerehrung angesetzt. Dann wird sich auch die Frage klären, welche zwei Gruppen nach Rostock fahren dürfen.

Um den Zeitplan einzuhalten, werden immer drei Teams gegeneinander antreten. Von Helfern werden sie zu ihren Wettkampfstätten geführt. Jede der neunköpfigen Mannschaften weiß bereits im Vorfeld ganz genau, zu welcher Zeit sie sich am Wettkampfbüro einzufinden hat.

Untergebracht sind die Mannschaften in Zelten auf dem benachbarten Volksfestplatz oder in den Klassenzimmern der Franz-von-Lenbach-Realschule, erklärt Schreier. In der Schule übernachten alleine rund 380 Jugendfeuerwehrleute. Weitere 13 Gruppen verbringen die Nächte in Zelten. Verpflegt werden sie alle in der Turnhalle der Realschule. Die wird bereits am Samstagnachmittag komplett geräumt. Lediglich zwei Gruppen werden noch bis Sonntag in der Stadt bleiben und dann erst ihre Heimfahrt antreten.

Ins Freibad und die städtischen Museen dürften die Wettkampfteilnehmer in ihrer Freizeit kostenlos. Auch eine sogenannte Mitmachmeile haben sich Schreier und seine Helfer ausgedacht. Alles rund um das Thema Feuerwehr wird sich am Freitag von 8.30 bis 17 Uhr auf dem Lenbachplatz rund um das Rathaus präsentieren. Nicht ausschließlich für die Wettkämpfer, sondern auch für alle anderen interessierten Besucher. Die dürfen auch zum Wettkampf kommen. Schreier lockt Zuschauer mit dem Versprechen, dass auch sie von der Feuerwehr gut versorgt würden.

Mit neun Gruppen stellt der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die meisten Mannschaften im Wettbewerb, wie Schreier nicht ohne Stolz sagt. "Ich hatte gehofft, dass es fünf werden, nun stellen wir ein Drittel aller oberbayerischen Teams", so Schreier. Aus den Nachbarlandkreisen und der Stadt Ingolstadt fehle es allerdings komplett an Startern, wie Schreier mit einem deutlichen Ton des Bedauerns sagt. Dafür kommen aber fünf Gastteams aus Österreich, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Sie kämpfen nach Schreiers Worten aber außer Konkurrenz mit.