Schrobenhausen
Geknatter mit Dudelsack

Beim achten Treffen der Schluchtenflitzer in der Högenau gibt es diesmal Livemusik

27.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Schrobenhausen (PK) Mittlerweile sind sie die Größten in Deutschland: die Schrobenhausener Schluchtenflitzer. Denn offenbar stellt niemand sonst ein Mopedtreffen mit über 350 Teilnehmern auf die Beine. Am 6. September geht es wieder los.

Sie waren zu dritt, als sie damals die Idee aus der Taufe hoben, nämlich die alten Mopeds der Jugendzeit zu ehren: die Brüder Peter und Werner „Eisi“ Eisenberger sowie ihr Spezl Helmut Sauer aus Steingriff. Zusammen mit ein paar weiteren Freunden hatten sie bald ein erstes Mopedtreffen organisiert, in der Högenau beim Schrobenhausener SSV-Heim. Und sie staunten nicht schlecht, als plötzlich über 100 Mopedfahrer kamen, dazu Hunderte neugierige Zuschauer. Die Erinnerung an die ersten motorisierten Gefährte bewegt offenbar viele Menschen.

Von Jahr zu Jahr wuchs das Schluchtenflitzertreffen, mittlerweile gibt es – zumindest nach dem Kenntnisstand der Organisatoren – keines in Deutschland, das größer wäre. Am Samstag, 6. September, steht das nächste an, ab 10 Uhr treffen Freunde alter Mopeds mit 50 und 80 Kubikzentimetern wieder am SSV-Heim aufeinander. Ab 14 Uhr startet die gemeinsame Ausfahrt in drei Gruppen, die sich auf zirka 20, 35 oder auch 60 Kilometer erstreckt.

Was hat es nicht schon alles gegeben, sogar eine Versteigerung mit Auktionator, um die Treffen immer zu etwas ganz Besonderem zu machen. Heuer gibt es erstmals Livemusik, und zwar von Kiltrock. Wie das ganze Schluchtenflitzertreffen ist auch der Auftritt der Band ehrenamtlich.

Sie werden ab 20 Uhr gegenhalten, gegen das Geknatter der alten Mopeds, und das tun sie mit Dudelsack, mit Schlagzeug, mit E-Gitarren und E-Bass, mit viel Gesang und mit schottischem Rock ’n’ Roll.

Wer die Lautstärke-Schlacht gewinnt, ist ziemlich klar, denn so ein Moped-Auspuff ist zwar auch laut, aber irgendwann ist halt doch Schluss mit der Dynamik. Apropos: Was die Mopeds tatsächlich drauf haben, kann übrigens auf einem Leistungsprüfstand gecheckt werden, der exakt Aufschluss über die PS-Stärke der Mopeds gibt. „Es wird auch heuer wieder ein Mofa-Roulette geben“, verspricht Peter Eisenberger vom Orga-Team, außerdem wird ein Speed-King-Contest organisiert. Und wie immer gibt es einige Gebraucht- und Ersatzteile, die bei einem kleinen Teilemarkt angeboten werden. Nicht auszuschließen, dass der eine oder andere hier aktiv werden muss, um nach dem Schluchtenflitzertreffen wieder nach Hause zu kommen, aber mit dem Schrauben kennen sich die Moped-Freunde bekanntlich aus.

Wer übrigens nicht selbst schraubt, in seiner Garage aber noch ein altes Moped stehen hat, das niemand mehr benötigt, kann gerne mit den Schluchtenflitzern in Kontakt treten. Sie haben schon so manchen Garagenfund wieder hergerichtet und beim nächsten Schluchtenflitzertreffen für einen guten Zweck an den Mann gebracht. Die Kontakt-Handynummer für solche Fälle lautet (01 71) 7 59 89 32.

Und wer selbst kein Moped-Fahrer ist, darf natürlich am Tag der Tage ebenfalls vorbeischauen und den sogenannten Benzingesprächen lauschen, abends übrigens sogar mit Lagerfeuer. Als Schirmherr der Veranstaltung fungiert einmal mehr der Schrobenhausener Bürgermeister Karlheinz Stephan, das Stadtmarketing Schrobenhausen hat ebenfalls mitgeholfen, damit die Huldigung an die Ingenieurskunst von anno dazumal unbeschwert über die Bühne gehen kann.