Scheyern
Sich nichts verbauen

Planerin Margit Kattinger stellt die Ergebnisse zur Dorferneuerung in Euernbach vor

27.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Scheyern (PK) Das Konzept liegt nun in München: Die Dorferneuerung Euernbach ist zumindest auf dem Papier erledigt, Planerin Margit Kattinger stellte im Gemeinderat nun die städtebaulichen Ergebnisse vor.

"Euernbach ist wirklich noch ein Dorf, das sehr schön ist", sagte Margit Kattinger. Trotzdem seien an einigen Stellen Mängel entstanden, "die man in Zukunft nicht so weiterlaufen lassen sollte", erklärte die Planerin. Entsprechend sollte sich die Gemeinde Scheyern für den Ortsteil überlegen, wie man das Erscheinungsbild erhalten könne. "Es gibt einige leer stehende Gebäude, da wird irgendwann was passieren - die Gemeinde sollte sich hier überlegen, wie sie eingreift." Denn vor allem im westlichen Bereich zwischen Pfaffenhofener und Edlinger Straße seien schon einige Gebäude, die sich mit Dachneigung, Ziegelfarbe und anderem nicht mehr ins Ortsbild einfügen. Kattinger schlägt daher vor, dass die Gemeinde für künftige Baulücken in Euernbach ein "punktuelles Konzept" erstellt. "Es ist ein Problem, wenn jeder nur das macht, was im Einzelfall pragmatisch ist." Aufgabe der Gemeinde sei es, von vorneherein ein großes Konzept zu haben.

Aber nicht nur für einzelne Baulücken schlägt die Planerin das vor: Auch mögliche Baugebiete sollen stets mit Blick auf das ganze Dorf gestaltet werden. "Die Bauflächen im Flächennutzungsplan sollten hier sukzessive umgesetzt werden", sagt Kattinger. Dabei geht es um eine Fläche zwischen Pfaffenhofener Straße und Friedhofsweg, das Gelände zwischen Friedhofsweg und Kapellenweg sowie um das Gebiet am westlichen Ortsrand oberhalb der Pfaffenhofener Straße. Damit warnt die Planerin vor zu schnellen Entscheidungen: Eigentlich liegt der Gemeinde der Wunsch eines Bürgers vor, am Ortsrand zu bauen. "Es muss nicht sein, aber man kann sich da was verbauen", warnte Kattinger davor, hier zu schnell eine Entscheidung zu treffen. Auch hier solle die Gemeinde von vorneherein ein Konzept für die Baugebiete haben - und die Parzellen letztlich vielleicht gar nicht auf einmal ausschreiben. "Man könnte sich hier Modell überlegen, dass man Bauland sukzessive zur Verfügung stellt", erklärte Kattinger mit Blick auf die Wünsche der Euernbacher.

Die Planerin betonte, dass es für Euernbach wichtig sei, auch Platz für Gewerbe vorzusehen: "Es geht um ein Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten."

Als große Veränderung steht die Dorfmitte auf dem Plan. Auf dem alten Wirtshausgelände soll das Gemeindehaus entstehen. "Hier wünschen sich die Euernbacher auch eine Wirtsstube", sagte Kattinger. Dazu sollen Grün- und Freiflächen entstehen. Zudem müsse die Gemeinde überlegen, was mit Gebäuden wie der Schule geschehen könnte. Die Planerin schlug außerdem vor, den Friedhof an der Kirche aufzulösen. "Vielleicht lässt man einzelne Grabstellen als Erinnerung stehen."