Scheyern
Schluss mit inkognito

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Scheyern (rg) "Es ist uns eine Ehre": Bestens gelaunt kommentierte Pater Lukas am Freitag die Neuvergabe des kleinen Bierzelts auf dem Volksfest. Dass es einige Stadträte gibt, die lieber weiter den beiden Pfaffenhofener Brauereien den Vorzug geben würden, kann der Cellerar des Klosters verstehen.

Pfaffenhofen und Scheyern seien allerdings schon seit Jahrhunderten aufs Engste miteinander verflochten. Und vielleicht könne auch die historische Verbindung der Klostergemeinde zum südlichen Landkreis dazu beitragen, dass die dortigen Einwohner die Pfaffenhofener Wiesn noch mehr als bisher als "ihr" Volksfest begreifen. Die regionale Verbundenheit soll sich auch im neuen Konzept für das Traditionszelt widerspiegeln - bei der Musik und auf der Speisekarte. Das reicht nach den Worten von Pater Lukas von ökologischen Gockeln bis hin zum Ochsen, der auf den Weiden des Klosterguts aufgewachsen ist.

Der Wunsch der Stadt, dass sich auch die Patres selbst in "ihrem" neuen Traditionszelt sehen lassen sollten, entlockt dem Cellerar ein Schmunzeln. "Wir waren schon immer regelmäßig auf dem Volksfest präsent - allerdings eher inkognito." Jetzt werde man ihn und seine Mitbrüder halt in "Dienstkleidung" auf der Wiesn sehen.

Spekulationen, dass sich die Klosterbrauerei in absehbarer Zeit auch um das große Zelt bewerben werde, erteilte der Cellerar eine Absage - auch wenn es vom Bierausstoß her sicher machbar sei. Er wolle das Ganze nicht für die "nächsten 100 Jahre" ausschließen, "aber ich glaube, das passt gar nicht zu uns".

Ein guter Gastgeber für die zwölf Wiesntage will natürlich auch der neue Festwirt Wolfgang Dick sein, der zusammen mit dem Scheyerer Kloster das Traditionszelt betreiben wird. Der 36-Jährige stammt aus einer alten Gastronomenfamilie. Seine beiden Tanten betreiben eine Hofgastronomie in Rachelsbach, wo er an den Wochenenden als Servicechef mitarbeitet. Ansonsten ist Dick auf zwei Standbeinen unterwegs. In einer Oldtimer- und Traktorenwerkstatt seiner Familie und als Chef einer Eventfirma, die unter anderem beim Schrannenfest in Schrobenhausen und auf dem Prielhof aktiv war. Der neue Pfaffenhofener Festwirt ist in Weichenried aufgewachsen und lebt in Loch bei Hohenwart.