Scheyern
20 Jahre Kunst im Gut

Jubiläumsfestival am 3. und 4. Mai im historischen Ambiente des Scheyerer Prielhofs

24.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr

Gegenseitig porträtiert haben sich die Münchener Holzbildhauer-Meisterschüler. Das Bild zeigt immer das Original und dessen Ebenbild aus Holz. Die Werke sind im Skulpturengarten auf dem Prielhof zu besichtigen. - Foto: Steininger

Scheyern (DK) 20 Jahre Kunst im Gut – Anlass genug für ein Jubiläumsfestival, das es in sich hat. Viel Neues bieten die Veranstalter Margit Grüner und Robert Uebelhör mit einer bunten Palette aus Kunst, Musik und Theater – ein vielfältiger Kulturfrühling im historischen Ambiente des Scheyerer Prielhofs.

Kunst im Gut mache die Gemeinde immer attraktiver und weit über die Ortsgrenzen hinaus auf sympathische Weise bekannt, sagte Scheyerns amtierende Bürgermeisterin Katja Limpert (FW). „Damit leistet es einen anerkennenswerten Beitrag zum sozialen und kulturellen Leben der Gemeinde.“

Rund 100 Künstler und Kunsthandwerker sind in diesem Jahr vertreten. Maler und Bildhauer zeigen aktuelle Werke, die Designer, Schreinermeister, Keramiker, Restauratoren, Gold- und Silberschmiede, Schuhmacher und Textildesigner sind allesamt professionelle Vertreter zeitgenössischer Kunst und erlesenen Kunsthandwerks. Darunter Metallbildhauer Horst Wendland, der zum ersten Mal im Rahmen einer von zwei Sonderschauen ausstellt. In seinem Atelier in Frickenhausen entstehen teilweise monumentale und doch leicht und transparent wirkende Plastiken aus Eisen und verschiedenen anderen Metallen.

Höhepunkt der Veranstaltung ist die zweite Sonderschau. Dort stellen Schüler von Münchener Berufsfach- und Meisterschulen aus. Diese Schau präsentiert beispielhafte Arbeiten wie Skulpturen aus Holz und Stein, Plastiken aus Gips, Beton, Bronze und Kunststoff, Zeichnungen, Druckgrafiken und Schriftblätter sowie Gold- und Silberschmiedearbeiten. Darüber hinaus hat die Meisterschule für das Holzbildhauerhandwerk eine große Skulpturengruppe erarbeitet, die den Scheyerer Skulpturengarten dauerhaft bereichert.

Dazu gesellt sich ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm mit Bands, Theatergruppen und Solisten. Den Gästen bietet sich ein bunter Mix aus neuer bayerischer Volksmusik, französischen Chansons mit dem Trio Trikolore im Musikcafé, tschechischer Straßenmusik mit Motovidlo bis hin zum afrikanischen Trommel- und Tanzworkshop mit Performancekünstler Ifeanyi Okolo.

Auch die Stelzengängerin Linda Trillhaase im weiß-blauen Riesendirndl ist dabei. Sie mischt französischen Akzent mit bayerischer Mundart auf humorvolle Weise. Bayerischen Gesang, Mundharmonika und Gitarre bringen Stefan Amannsberger und Robert Hobmeier als Easy-Roider-Duo auf die Bühne des Musikcafés. Damit stimmt Kunst im Gut eine Woche vor dessen Beginn auf „Lokalklang – das Festival für Volks- und Weltmusik in Bayern“ ein, das ab 12. Mai in 25 bayerischen Städten und Gemeinden stattfindet.

Und auch beim Kinderprogramm von Kunst im Gut wird Lokalklang zum Motto: Das Musikkarussell des Musikers und Instrumentenbauers Andreas Kessel wird von Muskelkraft betrieben, während die Kinder bei der Fahrt auf einer Lyra spielen können oder musizierend inmitten einer Trommel sitzen. Ihre eigene Trommel selbst bauen können die kleinen Gäste bei Bettina und Martin Höcker. Ein weiterer Höhepunkt ist der Klanggarten mit rund 15 Klangskulpturen des französischen Künstlers Etienne Favre.

Auch das Theaterprogramm kann sich sehen lassen: Tanja Schnagls Figurentheater Swinging Puppets, das interaktive Theater Lulu, das urig bayrische Figurentheater Maukl und das kleinste Schattentheater der Welt. Im Zirkus KIG wird jongliert und balanciert, die Clowngruppe Glückskekse ist für die Unterhaltung zuständig.

Selbst aktiv werden können die Kinder bei der Klötzchenbaustelle mit 2000 großen Holzbauklötzen und bei zahlreichen Kreativ-Workshops vom Schnitzen, Drechseln, Flechten bis hin zum Vergolden, Kamelreiten und Ponyreiten.

Im großen Biergarten, im Musikcafé und im Gartencafé ist für Essen und Getränke gesorgt, und wer dem zu intensiv zuspricht, kann sein Auto stehen lassen und stattdessen den original englischen, roten Doppeldeckerbus benutzen, der erstmalig zwischen dem Bahnhof Pfaffenhofen und Scheyern hin und her pendelt.