Rottenegg
Umdenken nach der Ablehnung

Rottenegger Wehr meldet sich zur Debatte um Anschaffung eines Mannschaftswagens zu Wort

25.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:55 Uhr

Rottenegg (pat) "Ich habe gedacht, ich bin in der falschen Sitzung", kommentierte der Rottenegger Feuerwehr-Kommandant Georg Amler gestern nachträglich die Debatte und die Entscheidung des Geisenfelder Stadtrats, die Wehr bei der Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeugs nicht zu unterstützen. Wobei Amler zu allererst Wert auf die Feststellung legte, dass es sich um keinen Zuschussantrag zum Kauf des Fahrzeugs handelte, wie in der Sitzung allgemein gesprochen wurde, sondern lediglich um die Übernahme der künftig zusätzlich anfallenden Benzinkosten für das neue Fahrzeug.

Das ganze Missverständnis begann eigentlich schon mit der Berichterstattung über die Jahreshauptversammlung der Rottenegger Wehr Anfang des Monats. Damals wurde bekannt, dass die Floriansjünger erwägen, sich einen gebrauchten Mannschaftstransporter für 3300 Euro zu kaufen. "Allerdings überlegen wir nach wie vor - und haben den Fiat Ducato noch nicht gekauft", fügt Amler an. Die Wehr habe die Stadträte also keinesfalls vor vollendete Tatsachen gestellt. Und sie wollte auch gar keine finanzielle Hilfe. "Das würden wir schon ganz alleine schultern", sagt Amler nun. Er habe damals nur keine Richtigstellung abgegeben, weil es keinen "Aufschrei der Entrüstung gab, sondern alles ruhig geblieben" sei.

Im Gespräch mit Bürgermeister Christian Staudter von den Unabhängigen Sozialen Bürgern sei ihm in diesem Zusammenhang damals zudem versichert worden, dass es sich bei dem Zuschussantrag auf Übernahme der Spritkosten um eine Formalie handle. Dem war letztlich aber überhaupt nicht so. Mit überwältigender Mehrheit schlossen sich die Räte mit Ausnahme von drei im Gremium sitzenden Rotteneggern den Ausführungen von Feuerwehrreferent Jürgen Staudt (CSU) an. Dieser führte aus, weshalb der Antrag abzulehnen sei, um keine Nachahmer in anderen Ortsteilwehren zu ermutigen.

Staudt wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass die Rottenegger erst kürzlich ein Staffellöschfahrzeug erhalten haben, um zu ihren Einsätzen zu fahren. Deshalb könne er nicht nachvollziehen, weshalb dieses Mehrzweckfahrzeug überhaupt notwendig sei. Amler entgegnete, dass mit dem neuen Wagen keineswegs auf Einsätze gefahren werden sollte. "Da geht es nur um Fahrten zu den Übungen der Nachwuchstruppe - und wenn unsere Atemschutzträger nach Schweitenkirchen müssen."

Da Staudt aber auch darauf hingewiesen habe, dass der Sprit für das Staffellöschfahrzeug von der Stadt übernommen werde und es auch halb so wild sei, wenn das Feuerwehrauto für den Zeitraum von Übungen nicht in Rottenegg zur Verfügung stünde, könnte sich Amler jetzt auch ein Umdenken der Wehr vorstellen. "Wir werden uns das intern noch einmal sehr gut überlegen, ob wir uns das Fahrzeug kaufen", sagt er nun. Vielmehr könne es sich der Kommandant gut vorstellen, künftig mit dem Staffellöschfahrzeug auch zu den Übungen zu fahren. "Wenn das in Ordnung geht, ist das für uns eine Option", sagt er.