Rottenegg
Die Zeit läuft

Mitte November soll der Rottenegger Dorfplatz fertig sein – Arbeitskreis versucht zu sparen

07.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Es geht voran: Am Rottenegger Dorfplatz sind Bagger und Bauarbeiter schwer im Einsatz. Nun sind allerdings auch die Leute aus dem Dorf gefragt: Weil einige Beschwerden zur Mauer am unteren Ende des Platzes (im oberen Bild links) laut wurden, will der Arbeitskreis dort alte Fotografien anbringen. Auch für die Verschalung des Terrassenbaus hofft Erich Erl (Bild unten) auf Unterstützung - Fotos: Lodermeyer

Rottenegg (GZ) In gut einem Monat soll alles fertig sein: Der Rottenegger Dorfplatz nimmt langsam Form an. Doch die Verantwortlichen planen lieber mit Vorsicht und verlegen die Einweihung daher auf nächstes Jahr.

Noch sieht es auf dem Rottenegger Dorfplatz eher wüst aus. Erdhügel, ein großer Kran und Baugeräte in der Mitte, dazu ein paar verteilte Betonteile. Dass tatsächlich Mitte November alles fertig sein soll, glaubt man kaum bei diesem Anblick. Auch Erich Erl lässt lieber Vorsicht walten. „Gut, wenn der Baumeister einmal fertig ist, dann geht ja alles ganz schnell“, sagt er zwar. „Aber wir planen für heuer noch keine Veranstaltungen auf dem Platz.“ Erl ist Mitglied im Arbeitskreis zum Dorfplatz und beobachtet die Fortschritte in der Ortsmitte.

Daher kommen auch immer wieder Rückmeldungen aus der Gemeinschaft bei ihm an – und die sind nicht alle positiv. „Von Klagemauer bis Urnenwand hab’ ich schon alles gehört“, sagt Erl mit Blick auf eine Betonwand am unteren Ende des zukünftigen Dorfplatzes. Dort steht tatsächlich eine hohe, graue Wand. „Wir wollen den Platz auf einer Ebene haben“, erklärt Erl. Deshalb müsse die Fläche zur Straße hin entsprechend aufgefüllt werden, um auf eine Höhe mit dem übrigen Gelände zu kommen – und dazu brauche es als Begrenzung die Wand. „Wir waren im Arbeitskreis auch überrascht, wie wuchtig die freistehende Mauer jetzt wirkt“, gibt Erl zu. Auf der Dorfplatzseite verschwindet zwar letztlich ein Teil der Mauer einmal im Boden; doch von der Straße her bleibt die Betonwand in dieser Höhe erhalten. „Aber warten wir, bis alles fertig ist“, bittet der Rottenegger um Geduld.

Denn im Arbeitskreis haben sich die Mitglieder hier eine Lösung überlegt: Sie wollen auf dieser hohen Außenseite der Mauer eine kleine „Ausstellung“ organisieren. „Wir wollen dort bedruckte Platten montieren“, sagt Erl. Auf diesen Platten möchte er gerne historische Bilder – Motive aus dem Dorf, egal aus welcher Zeit – aufdrucken lassen (siehe Kasten). Überladen will der Arbeitskreis die Mauer allerdings nicht, drei bis fünf Bilder werden dort wohl Platz finden.

Aber nicht nur auf die Reaktionen aus dem Dorf will der Arbeitskreis eingehen. Ende Juni war der Dorfplatz schließlich Thema im Stadtrat gewesen, denn die Ortsmitte war eigentlich mit 360 000 Euro im Budget notiert – kostet nun aber rund 150 000 Euro mehr. Daher versuchen Erl und die anderen Mitglieder nun, die Ausgaben ein wenig zu reduzieren. „Wir nehmen Säulenlampen statt Scheinwerfer im Boden“, erklärt er. Die seien günstiger. Auch die Verschalungen der beiden Gebäudeteile sollen nicht mit Eichenholz gestaltet werden, stattdessen wollen die Rottenegger Fichte nehmen. Viel sei da nicht möglich. „Aber zumindest im Kleinen wollen wir schauen, was noch geht“, sagt Erl. „Die Tücke liegt im Detail. Wir sind immer auf der Suche nach Einsparungsmöglichkeiten.“