Rohrbach
Vorreiter in Sachen Sicherheit

Sie können Leben retten: In Rohrbach sind elf Defibrillatoren öffentlich zugänglich

23.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:23 Uhr

Nummer elf: Die Defibrillatoren in der Gemeinde Rohrbach sind installiert – dieser hier befindet sich am hinteren Rathauszugang. Es freuen sich Christian Ettinger (von links) vom Bauamt, Bürgermeister Peter Keck, die Bankenvertreter Matthias Gump und Georg Bumes sowie Tobias Götz vom Roten Kreuz - Foto: A. Ermert

Rohrbach (PK) Der letzte Defibrillator von insgesamt elf angeschafften Geräten ist jetzt am hinteren Eingang des Rohrbacher Rathauses installiert worden.

Mit dabei waren die beiden Geschäftsstellenleiter der Rohrbacher Banken, Georg Bumes von der Hallertauer Volksbank und Matthias Gump von der Sparkasse. Beide Banken haben je einen Defibrillator gesponsert, die im Foyer der Banken installiert sind und somit jederzeit öffentlich zugänglich sind. Bürgermeister Peter Keck (SPD) bedankte sich für die großzügige Unterstützung: „Das ist eine tolle Sache und die Rohrbacher Banken und die Gemeinde übernehmen dadurch eine Vorreiterposition.“

Weiter bedankte sich Keck bei Tobias Götz vom Roten Kreuz, der von Anfang an der Gemeinde beratend und begleitend bei der Anschaffung der Defibrillator zur Seite stand, unabhängig und neutral. „Auch die Einweisung an den Standorten ist durch einen Spezialisten geschehen“, teilte Keck mit und meinte weiter: „Es wird so viel Geld ausgegeben, diesmal dient es aber zumindest einmal der allgemeinen Sicherheit.“

Die Geräte befinden sich an folgenden Standorten: Wie oben ausgeführt in den Foyers beider Rohrbacher Banken, am Rathaus, an den Sportheimen des TSV Rohrbach und SV Fahlenbach sowie an den Feuerwehrhäusern in Rohr, Gambach und Waal jeweils im Außenbereich sowie im Foyer der Turmberghalle. Zwei Defibrillatoren gehören außerdem zur Fahrzeugausstattung der Rohrbacher Feuerwehr, die somit ebenfalls von der groß angelegten Aktion profitiert.

Tobias Götz bezeichnete die Anschaffung von zeitgleich elf AEDs (ausgeschrieben heißt das automatisierter externer Defibrillator) als eine herausragende und einmalige Leistung im Landkreis Pfaffenhofen – und er hofft aus diesem Grund, das diese sinnvolle Investition der Gemeinde Rohrbach auch möglichst viele Nachahmer findet. Das Rote Kreuz begrüße die Anschaffung ausdrücklich, da die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einer Anwendung innerhalb von drei Minuten auf bis zu 80 Prozent steigen könne. Eine Einweisung für die Bevölkerung von Rohrbach und seinen Ortsteilen erfolgt am Dienstag, 26. Januar, im Sitzungssaal des Rohrbacher Rathauses. Beginn der Veranstaltung ist um 18.30 Uhr. Hier wird auch die Bedienung des Gerätes gezeigt, damit man ohne Angst im Notfall eingreifen kann. Niemand wünscht sich das – aber in der Gemeinde Rohrbach ist man für einen eventuellen Notfall nunmehr bestens ausgerüstet.

Einige Informationen über diese Defibrillatoren vorab. Es ist ein Gerät, das bei einem Kreislaufstillstand durch lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern oder Kammertachykardie einen Stromschlag abgibt, um diese Störungen bestenfalls aufzuheben. Danach ist das Herz wieder in der Lage in einen geordneten Herzrhythmus einzusteigen. Problematisch ist, dass diese Rhythmusstörungen pro Minute etwa zehn Prozent schwächer werden und somit sinkt die erfolgreiche Defibrillationswahrscheinlichkeit ebenfalls um etwa zehn Prozent pro Minute. Somit ist nur eine frühe Defibrillation in der Regel lebensrettend. Dabei sind die Geräte selbsterklärend und damit für jeden Laien auch sehr einfach anzuwenden bei einem bewusstlosen Patienten ohne ausreichende Lebenszeichen. Aus diesem Grund hat sich Rohrbach entschieden, die notwendige Flächendeckung mit AEDs auszubauen, um den Zugriff für die Bevölkerung auf die Geräte zu ermöglichen.