Rohrbach
Vom Mut, das Glück zu suchen

Nichts für Feiglinge: Realtime führt das Musical "Die Kuh, die wollt ins Kino gehen" auf

29.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

 

Rohrbach (PK) Es geht um den Mut und das Glück haben, ist verrückt inszeniert und höchst unterhaltsam. Die Rohrbacher Realtime-Musikschule bringt am Wochenende, 8. und 9. November, das Musical „Die Kuh, die wollt ins Kino gehen“ auf die Turmberghallen-Bühne. Die Proben laufen verheißungsvoll.

Kinder und Erwachsene soll „die Kuh“ gleichermaßen ansprechen und berühren. Noch gibt es für die Darsteller und Sänger jede Menge zu tun. Denn rundum perfekt sitzen die Stücke noch nicht. „Aber das ist normal. Wir fügen gerade zusammen, was zusammengehört. Und davon kann sich dann in zwei Wochen jeder sein eigenes Bild machen“, sagt Musikschulleiter Martin Pause. Er fiebert den beiden Aufführungen, die sowohl am Samstag als auch am Sonntag um 17 Uhr beginnen, längst schon entgegen. Die große Aufmerksamkeit und der Erfolg, den die Joseph-Darbietung den Schülern und Lehrern bereitet hat, ist noch immer zu spüren. „Die Kuh ist ganz anders, nicht damit vergleichbar. Aber sie macht auch einen Riesenspaß“, sagt Pause.

Die Gruppe Sternschnuppe, gegründet von Margit Sarholz und Werner Meier, hat ursprünglich nur ein Kinderlied mit vielen Strophen geschrieben, in dem die Geschichte der mutigen Kuh erzählt wird. Im Jahr 2006 wurde für das Stadttheater Ingolstadt dann eine Bühnenfassung erstellt. Realtime hat nur einige kleine Änderungen vorgenommen. Kurz zum Inhalt: Ein Musikschulkonzert müsste ausfallen, weil der Bus mit den Darstellern am Rasthaus Holledau im Stau hängengeblieben ist. Alles ist vorbereitet. Die Putzfrau, total entsetzt, weil sie sich schon so auf die Vorstellung gefreut hat, meint: „Da muss man sich was einfallen lassen.“ Also improvisiert man, es wird eine Bauernfamilie aus dem Publikum zum Mitspielen überredet. Die Hauptfigur, eine Kuh, die ins Kino will, wird von Sophia Blank verkörpert. Sie schafft es, von der Weide auszubrechen. Die Kälbchen helfen ihr dabei, indem sie den Bauern ablenken. Überglücklich macht sich die Kuh auf den Weg in die Stadt, in Richtung zum Kino. Natürlich kommt es dabei zu allerlei ernsthaften Verwicklungen und lustigen Vorfällen – zum Beispiel kann sie nur mit knapper Not dem scheinheiligen Metzger entkommen. Aber sie schafft es in die Stadt – und steht vor dem Kino. Mehr wird vorab nicht verraten, alles Weitere ist zu sehen in der Aufführung. Karten zum Preis von 14,50 Euro für Erwachsene und acht Euro für Kinder sind erhältlich bei Realtime und bei der Buchhandlung Gabriel in Rohrbach, in der Marktbuchhandlung in Wolnzach, in allen Geschäftsstellen unserer Zeitung sowie an der Abendkasse.

Als guter Geist verantwortlich für Regie und Bühnenbild ist Lydia Buchwald-Beck. Die Schauspieler wurden bei einem von Realtime bereits vor längerer Zeit initiierten Casting ausgewählt. Es lagen Bewerbungen aus dem ganzen Landkreis vor. Die musikalische Begleitung übernehmen Musiker von der Realtime-Musikschule und aus dem Landkreis, ein Kinderchor der Musikschule ist dabei – und einige Erwachsene vom evangelischen Kirchenchor Wolnzach. Hinter den Kulissen sind rund 60 Helfer für die Vorbereitung und den reibungslosen Ablauf des Musicals verantwortlich.

In die Reihen der Unterstützer ist auch der Rohrbacher Gemeinderat geschlüpft. Er greift der doch recht teuren Aufführung mit einer finanziellen Spritze in Höhe von 4000 Euro unter die Arme. Allerdings gehen davon gleich 1500 Euro für die Miete der Turmberghalle wieder weg. Neben Bürgermeister Peter Keck machte sich auch Wolfgang Seidl (beide SPD) für diese Unterstützung stark. „Beim Joseph haben wir gesehen, was da Tolles auf die Beine gestellt wird“, sagte Seidl. Er sei gewiss, dass die Kuh ein ähnliches Erlebnis werde. „Die Aufführungen strahlen bis weit über Rohrbach hinaus. Da sollten wir hilfreich zur Seite stehen“, fügte Seidl an – und der Zuschuss wurde somit auch mit 16:3 Stimmen gewährt.