Rohrbach
Gesunder Kontakt zur Erde

Am Ortsrand von Rohrbach entsteht wohl im kommenden Jahr mit Leader-Mitteln ein Barfußparcours

15.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:29 Uhr

Foto: Anna Ermert

Rohrbach (PK) Die Rohrbacher können erwartungsvoll aufs nächste Jahr blicken. Wenn alles gut läuft, werden sie schon bald die Natur mit den Füßen begreifen können. Ein 500 Meter langer Barfußparcours wird am Ende des Hopfenweges rund um das Auffangbecken errichtet.

Wichtige Hürden sind genommen, die Lokale Leader-Aktionsgruppe hat das Projekt positiv bewertet. EU-Fördergelder aus dem Gesundheitstopf stehen zur Verfügung, da im Fokus gesundheitliche Aspekte und die Beteiligung medizinischer Kompetenzen stehen. "Jetzt folgt der formale Weg der Antragstellung. Bis zum Frühjahr sollte der Antrag beschieden sein", teilte Bürgermeister Peter Keck (SPD) auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Auch der Gemeinderat muss sich kommenden Dienstag noch dafür aussprechen. Denn die Hälfte der kalkulierten 19 700 Euro muss die Kommune selbst tragen. Keck hofft auf viele freiwillige Helfer, die dazu beitragen, dass im Frühjahr 2018 mit dem Bau des Parcours begonnen werden kann.

Horst Rückert, passionierter Sportler und Mitglied der Rohrbacher Projektgruppe Kultur, Freizeit, Vereine und Tourismus, spekuliert schon lange auf dieses Projekt, hatte er doch das geeignete Grundstück dafür fast direkt vor seiner Haustür gefunden.

Der Gedanke zur Errichtung eines Barfußparcours fand sofort Anklang innerhalb der Projektgruppe. Bei der ersten Vorstellung wurde es in das Leaderprogramm aufgenommen, man kam in die Warteschleife. Andere Projekte wurden bevorzugt, so dass zunächst kein Geld mehr für den Bereich "Freizeit" zur Verfügung stand. Fast hatte man schon resigniert, glaubte nicht mehr an die Verwirklichung. Doch Leader-Managerin Carmen Glaser hatte den Barfußparcours nicht vergessen. Der Lenkungsausschuss lud erneut zur Projektvorstellung - und die professionelle Präsentation wurde positiv beurteilt.

Das Barfußgehen ist eine Naturheilmethode gegen Fußschäden, Rückenbeschwerden, Durchblutungsstörungen und Venenleiden, gegen Erkältung und nicht zuletzt gegen Hautkrankheiten. Die Arbeitsgruppe will daher eine entsprechende Plattform errichten, an der Stationen mit unterschiedlichen Untergründen wie Sand, Kies, Steine, Split, Hackschnitzel, Mulch, Baumstämme, Hopfenreben und mehr bestückt werden können. Es wird auch Plätze zum Ausruhen geben - und zusätzliche Attraktionen sind auch noch geplant.

Sogar eine medizinische Unterstützung wird es geben durch Infotafeln mit Hintergrundinformationen. Flyer zum Parcours werden ausgelegt, Wegweiser und Hinweisschilder im Rahmen des landkreisweiten Wanderwegeprojekts errichtet. Am Eröffnungstag ist ein medizinisches Impulsreferat geplant. Und das ganze Jahr über sollen Fachvorträge durch Ärzte und Physiotherapeuten abgehalten werden. Die Barmer GEK hat die Begleitung des Projektes bereits zugesagt.

Das Ganze kostet natürlich auch etwas, kalkuliert wird mit 19 700 Euro netto. In diesem Betrag sind die Kosten für die Erstellung des Pfades, die benötigten Materialien für die Stationen, die Infotafeln und Schuhablagen, ein Tisch und Bänke, die Kosten für die medizinische Beratung und Unterstützung sowie die kompletten Marketingmaßnahmen sowie die Kosten der Eröffnungsfeier enthalten.

Zur Aufnahme ins Leader-Programm sind gewisse Kriterien zu erfüllen, unter anderem muss die Vernetzung des Projekts in der Region oder gegebenenfalls auch überregional gewährleistet sein. Auch die Nachhaltigkeit ist wichtig - also die öffentliche Nutzung durch Sportgruppen, Vereine, Schulen und Kindergärten sowie die Instandhaltung und Pflege durch Arbeitsgruppen und interessierte Bürger. Ein weiteres Kriterium ist die Demografie: Das Projekt soll generations- und altersübergreifend sowie familienfreundlich sein - und sehr wichtig: für Jedermann zugänglich. All das ist beim Barfußparcours gegeben. "Wir ernteten bei der Präsentation unseres Objektes sowie für das Konzept der Bürgerbeteiligung viel Lob - und dieses Lob möchte ich gerne an alle Mitglieder der Projektgruppen weitergeben", sagte Bürgermeister Keck abschließend.