Rohrbach
Ein Konzept für 10 000 Euro

Rohrbach vergibt Auftrag zur Überplanung der Dorfmitte

22.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Das Zukunftskonzept für die Rohrbacher Ortsmitte ist beauftragt und soll bis Mitte des Jahres vorliegen. - Foto: A. Ermert

Rohrbach (pat) Gut 10 000 Euro kostet es die Gemeinde, ein professionelles Konzept für die Zukunft der Rohrbacher Ortsmitte zu erhalten. Die Räte haben am Dienstagabend einstimmig einer Arbeitsgemeinschaft aus den Planungsbüros Heller Späth, German Deller und Karlstetter (Arge) den Zuschlag erteilt.

Die Bruttokosten betragen zum Festpreis gut 26 000 Euro. Allerdings erhält Rohrbach im Zuge der Erstellung seines Interkommunalen Entwicklungskonzeptes (Ikek) einen 60-prozentigen Zuschuss. "Wir sind zwar von etwas niedrigeren Kosten ausgegangen, aber wir sollten das trotzdem machen", sagte Elvis Schwarzmair (SPD). Das Konzept sei eine gute Möglichkeit, eine professionelle Sicht auf die Rohrbacher Ortsmitte zu erhalten. "Alle Erkenntnisse und Ideen sowie die gesamte Vorarbeit fließt ein. Und am Ende werden wir sehen, was machbar ist", so Schwarzmair weiter.

Auch Bürgermeister Peter Keck (SPD) knirschte angesichts der Kosten etwas mit den Zähnen. In den vorausgegangenen Besprechungen sei von einer Eigenbeteiligung der Gemeinde in Höhe von etwa 6000 Euro die Rede gewesen. Beispielsweise in der Gesprächsrunde zur Feinuntersuchung der Ortsmitte am 7. März. Was Keck wichtig ist: "Wir wollen keinen Schnellschuss, sondern einen Plan - und erst dann gewisse Entscheidungen treffen." Wichtig sei es nun, sich keine Option für die Zukunft zu verbauen. Die Fachleute seien einhellig der Meinung gewesen, den Rathausplatz auf alle Fälle erhalten zu wollen. Eine Vorgabe, die sich auch auf einen möglichen Rathausanbau anstelle des alten Feuerwehrhauses auswirkt.

Aller Voraussicht nach sollte das Konzept der Arge etwa Mitte des Jahres fertig sein. Danach entscheiden die Gemeinderäte darüber, was mit einzelnen neuralgischen Punkten der Dorfmitte geschehen soll. Besonders pressieren die Entscheidungen zur Zukunft des Rathauses, in dem bekanntlich große Raumnot für die Verwaltungsmitarbeiter herrscht, und zum Alten Wirt und dessen Umgriff, der sich ebenfalls in Gemeindebesitz befindet, aber gerüchtehalber an einen privaten Investor veräußert werden soll.

"Wir können einzelne Maßnahmen vorziehen und andere erst später angehen", kommentierte Bürgermeister Keck den möglichen Umgang mit dem Konzept. Grundsätzlich seien Städtebaumaßnahmen über Ikek nicht dafür bekannt, im Schnellverfahren abgewickelt zu werden. "Wir reden da eher von einem Zeithorizont im Bereich von zehn bis 15 Jahren", meinte Keck dazu weiter.

Die Überplanung der Dorfmitte umfasst übrigens neben dem Gemeindebesitz auch Teile des von-Koch-Areals rund ums Schloss. Mögliche Veränderungen dort finanziert aber in der Folge natürlich nicht die Gemeinde, sondern die Familie selbst. An den Konzeptkosten müssen sich die von Kochs derweil nicht beteiligen, obwohl Helmut Weich (SPD) dies anprangerte. Hans Vachal (Bürgergemeinschaft) stellte klar, dass hier die Gemeinde in Vorleistung gehe. "Schließlich ist es für so ein Konzept wichtig, ein größeres Gelände zu überplanen. Sonst macht das Ganze überhaupt keinen Sinn."