Rohrbach
Außerirdisch gut

"Da Huawa, da Meier und I" begeistern die Zuschauer in Rohrbach

18.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Haslinger Sepp (von links) als "I", Christian Maier ("Da Huawa") und Matthias Meier ("Da Meier") begeistern mit einem über dreistündigem Musik- und Kabarettfeuerwerk. - Foto: Engl

Rohrbach (eec) Wenn sie wider Erwarten noch keinen festen Stammplatz im Olymp der bayerischen Musik-, Kabarett und Kunstszene haben sollten, dann haben sie sich diesen spätestens gestern furios erspielt. Die Rede ist von der niederbayrisch-oberpfälzerischen Gruppe "Da Huawa, da Meier und I". Gestern begeisterten sie in einer rappelvollen Turmberghalle in Rohrbach in neuer Besetzung. Siegi Mühlbauer (der "I") hatte die Formation nach 18 Jahren verlassen. Die verbliebenen Urgesteine, Christian Maier ("Da Huawa") , Matthias Meier ("Da Meier") fanden als Ersatz einen langjährigen Freund, gleichzeitig ebenfalls ein kongeniales Musik- und -Gesangsmultitalent, den Haslinger Sepp, und haben somit einen neuen "I".

Absolut stark war ihr Programm "Zeit is a Matz". Die meisten der Fans und Besucher waren der bayrischen Sprache, die wesentlicher Bestandteil der Darbietung war, mächtig. So war es einfach für den "Huawa", die Vielfalt des Begriffes "Matz" zu erläutern, unsere Heimatsprache ermöglicht uns hier einen weit gespannten Interpretationsbogen beginnend bei absoluter Bewunderung bis hin zum Negativen, was natürlich untermauert von einem nicht ganz druckreifen Beispiel, auch noch gesteigert wurde.

Die Zeit ist ihr zentrales Thema, vergeht sie doch manchmal, wie in Wartezimmern, viel zu langsam, in anderen Fällen aber wieder viel zu schnell. Viel-leicht gerade deshalb geben "Da Huawa, da Meier und I" im Hier und Jetzt Vollgas, Ihre Gags sprudeln nur so, es geht vom Reinheitsgebot unseres Biers und der guten Bierqualität , über Lieder von Deppen statt von der Liebe, das Leben unserer Nutztiere bis hin zu Liedern aus der Kindheit wie "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann". Das Publikum beziehen sie hier mit ein und lassen es lautstark mitsingen, den Refrain bei diesem Lied ändern sie aber ab und verpassen dem Liedchen so spontan eine politische Pointe.

Unsere Handwerker, oft ja nicht so berühmt für Pünktlichkeit, kriegen ebenfalls ihr Fett weg, treffend, satirisch, aber doch liebevoll wird das übermittelt durch Songs mit Basisweisheiten wie "gestern war morgen noch heute" .

Geboten werden Darbietungen in Masken, so sind die Drei mal als Ritter, Außerirdische oder Lastwagenfahrer auf der Bühne. Gute Texte, Musik von Blues, Rock, Volksmusik und auch Rumba runden das Programm ab, alles garniert mit Kalauern, Witzen und Komik.

Für Letzteres zeichnet vor allem "da Meier" verantwortlich, der seine Figur - die definitiv nicht unter die Rubrik "Sixpack" fällt - gnadenlos und ohne Hemmungen auf der Bühne einsetzt und auch zeigt.

Bei den natürlich geforderten und gegebenen Zugaben kam auch der Boandlkramer auf die Bühne, der klar machte, dass ihm nun die Zuschauer Extraminuten ihres kostbaren Lebens opfern müssten. Alle taten das aber dennoch gern, denn es waren gut investierte Minuten, diesen Künstlern, die man nur als Naturtalente und Vollblutmusikanten bezeichnen kann, zuzuhören. Ganz spontan erlebten alle dann noch den Ausklang eines feucht-fröhlichen Junggesellenabschieds, die Gruppe holte sogar einen Teil der Burschen auf die Bühne.