Reichertshofen
Neun Tore, neun Fahrgassen

Die neue Bauhofhalle nimmt Formen an, der Gemeinderat feilt aber noch an Details

31.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:01 Uhr

Die alte Salzhalle wird abgerissen. An dieser Stelle entsteht die moderne Halle des Bauhofs mit 900 Quadratmetern Grundfläche. - Foto: Konze

Reichertshofen (DK) Der Teilneubau des Reichertshofener Bauhofs hat am Dienstagabend Fahrt aufgenommen. In der Gemeinderatssitzung wurde nach der Präsentation der geplanten Arbeiten das Büro Eichenseher mit der Eingabeplanung beauftragt.

Wolfgang Eichenseher stellte dem Gremium den Plan vor. Nach dem werden die bestehende Salzhalle und die derzeitige Maschinenhalle abgerissen. Neu entstehen werden eine moderne Halle, Schüttboxen und ein Salzsilo. Die Fläche im Bauhof wird gepflastert. Diesen Plan hatte das Büro Eichenseher erarbeitet - in Absprache und nach den Wünschen und Bedürfnissen der Bauhofmitarbeiter.

In der Dienstagsbesprechung gab es nur Kleinigkeiten, mitunter aber sinnvolle Details, die von den Gemeinderäten angeregt wurden und noch eingearbeitet werden sollen. Nach dem Abschluss dieser Feinjustierung soll der Plan im Juli an das Landratsamt gehen. Noch heuer wird der Salzsilo stehen.

Steht dieser, kann die alte Salzhalle abgerissen werden. An diesem Platz entsteht die neue Maschinenhalle - viel größer als alles Bisherige. Nach Angaben von Eichenseher misst sie 45 mal 20 Meter, bekommt neun Tore, beinhaltet neun Fahrgassen, ein Büro, eine Werkstatt, einen Chemikalienraum und einen Lagerbereich auf einer Hochebene im rückwärtigen Teil des Gebäudes (für Sperriges wie Weihnachtsbeleuchtung oder Wahlurnen zum Beispiel).

Die klassische Stahlkonstruktion bekommt keine Bodenplatte, sondern es wird gepflastert. Die Halle in Sandwichbauweise ist nicht beheizt. Werkstatt und Büro werden dies schon sein; sie entstehen übrigens in Massivbauweise. Geplant ist ein Oberlicht, unterstützt von LED-Lichtbändern. Nach Angaben von Eichenseher belaufen sich die Kosten für die Gesamtmaßnahme samt Nebenkosten (inklusive Entwässerung und Entsorgung) derzeit auf knapp zwei Millionen Euro. Franken: "Wir waren schon bei deutlich über zwei Millionen Euro." Eichenseher: "Wir haben bei der Planung der neuen Halle schon abgespeckt."

Die Summe könnte sich unwesentlich erhöhen, wenn Vorschläge aus dem Gemeinderat wie eine Tür in einem der neun Tore, eine Tür im Südbereich, eine Tür (oder ein Tor) im Werkstattbereich oder auch die Verlegung der Treppe zum Hochlager eingearbeitet sind.

Ein Pult- statt eines Satteldachs (Anregung von Helga Dorfner-Huber/JWU) bringt laut Eichenseher keine Ersparnis, ein Satteldach wäre der Standard. Georg Link (FW) fragte, ob das Dach Photovoltaik geeignet sei. Eichenseher: "Das machen wir immer." Die im Plan erkennbare Wand war, so Eichenseher, Wunsch der Bauhofmitarbeiter. "Da soll Platz für Werkzeug entstehen." Die 2,5 Meter hohe Wand ist nicht tragend (könnte also entfernt werden) und wird gemauert. Eine Lkw-Grube wird es nicht geben, dafür einen Kran, der in der Halle Schweres auf- oder abladen kann.

Auf Vorschlag von Ludwig Heigl (FW) wird über die Positionierung des Salzsilos, das im Plan eigentlich seinen festen Standort hat, nochmals nachgedacht. Heigl: "Er steht vielleicht zu weit hinten, wenn er im Winter oft angefahren wird." Bürgermeister Franken erklärte, man habe den Silo extra nach hinten verlagert, um die Nachbarn nicht zu sehr zu belasten. Denn beim Einfüllen von Salz gebe es unweigerlich Salzstaub.

Die neuen Schüttboxen mit drei Meter hohen Wänden werden zum Teil überdacht, um auch Material lagern zu können, das nicht nass werden soll. Nass wird auch das Holz nicht, das an der östlichen Seite an der Hallenaußenseite gelagert werden kann - dank einer Überdachung. Auch vor der Halle, also zum Hof hin, wird ein "weit ausladendes Vordach" (Eichenseher) installiert.

Der Baubeginn steht noch nicht fest. Nur der Salzsilo soll in diesem Jahr noch fertig werden. "Wenn wir mit der neuen Halle erst im März des kommenden Jahres anfangen, ist es auch kein Problem", meinte Bürgermeister Franken.

Weniger einig waren sich die Räte beim Thema der gemeindlichen Orts- und Hinweistafeln. Josef Pfab (CSU) votierte dagegen, in der heutigen Zeit brauche man so etwas nicht. Waltraud Schembera (SPD) und Elisabeth Großmann (JWU) sagten aber, sie würden immer wieder beobachten, dass die derzeitigen, in die Jahre gekommenen Tafeln benutzt würden. Mit 12:8 Stimmen wurde dann die Neuanschaffung von sechs Tafeln (1,89 mal 1,2 Meter, Glas-Stahl-Konstruktion) für 11 500 Euro beschlossen.