Reichertshofen
Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen

Überörtlicher Hochwassereinsatz: Landkreisweite Großübung von Feuerwehr und BRK positives Fazit

15.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr

Die Wackerstraße stand voll mit Einsatzfahrzeugen. Der aus gut 20 Fahrzeugen bestehende Tross wird dabei in vier Einsatzgruppen eingeteilt. Die einzelnen Wehren der verschiedenen Landkreisgemeinden haben dabei allerlei Werkzeug mit an Bord (Foto unten). - Foto: Schittenhelm

Reichertshofen (PK) Treffpunkt Paarfestplatz lautet die Order des Landratsamtes. Ehrenamtliche Feuerwehrler aus dem gesamten Kreisgebiet - Münchsmünster bis Jetzendorf sind bei dieser Großübung vertreten - finden sich pünktlich um 10 Uhr ein.

Einsatzkräfte, die für einen Ernstfall im Katastrophenschutz üben. "Wir wollten unbedingt einmal in der Praxis ausprobieren, ob der ausgearbeitete Einsatzplan passt, wenn wir zu einem überörtlichen Hochwassereinsatz gerufen werden", erklärt Kreisbrandrat Armin Wiesbeck. Denn in so einem Fall bereiten die Feuerwehren ihre im Katastrophenschutzplan befindlichen Fahrzeuge an Ort und Stelle vor und treffen sich für eine gemeinsame, möglichst zeitnahe Fahrt zum Einsatzort.

Und da muss an einiges gedacht werden. Die Fahrzeuge sind in verschiedene Gruppen eingeteilt, die sich in eben diesen Zusammenstellungen treffen. Oder aber man stelle sich die Rückfahrt nach einem erfolgreichen Einsatz vor: "Wenn da alle Fahrzeuge gleichzeitig losfahren, vielleicht noch ihre Fahrzeuge betanken, herrscht ein heilloses Chaos", so der Kreisbrandrat. Daher müssen solche theoretisch aufgestellten Pläne einfach auch in der Praxis durchgespielt werden. Im externen Katastrophenfall sind entweder der Paarfestplatz in Reichertshofen oder der Volksfestplatz in Pfaffenhofen Treffpunkte für die Abfahrt.

Aus Sicht des stellvertretenden Landrats Anton Westner (CSU) hat das Zusammenwirken aus Rotem Kreuz und den einzelnen Landkreisfeuerwehren optimal funktioniert. Ein positives Fazit dieser Landkreis-Übung zog auch die Delegation des Kreisverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes. Einsatzleiter Martin Vogel und Kreisbereitschaftsleiter Benedikt Weltge sehen solche Organisationsübergreifende Übungen als überaus positiv an. Denn gerade im Ernstfall müsse der Ablauf sitzen. Für die Bereitschaften ist eine Kolonnenfahrt zu überörtlichen Einsätzen Teil der regulären Bereitschaftsleistungen. Die grundsätzlichen Abläufe seien den BRK-Leuten daher bekannt. Wenn jedoch zwei unterschiedliche Organisationen zusammenwirken, müssten eben auch zwei Organisationspläne in Einklang zueinander gebracht werden.

Mit Adolf Kothmayr war auch der Stellvertretende Bürgermeister der Marktgemeinde Reichertshofen anwesend, um als möglicher Ansprechpartner der Gemeinde für die Optimierung der Situation zu sorgen: "Ich finde es unglaublich wichtig, das wir unseren ehrenamtlichen Feuerwehrkräften ein Optimum an Rahmenbedingungen bieten und ihnen auch Übungsmöglichkeiten einräumen." Denn im Ernstfall müsse alles sehr schnell gehen, jeder Handgriff sitzen.

Über 20 Fahrzeuge von Bereitschaft und Feuerwehren stellen sich an diesem Samstagvormittag in der Wackerstraße auf. Sie bieten den in den angrenzenden Supermärkten einkaufenden Passanten ein imposantes Bild. Weit mehr als 100 ehrenamtliche Feuerwehrkräfte und elf Mitglieder der BRK-Bereitschaft im Landkreis Pfaffenhofen sind an der Landkreis-Großübung beteiligt.

Solche Übungen für den Katastrophenfall sollen künftig in regelmäßigen Abständen wiederholt werden - Kreisbrandrat Armin Wiesbeck schwebt dafür ein Drei-Jahres-Turnus vor.