Reichertshofen
"Wir können nur appellieren"

Knotenpunkt B 300/Autobahnauffahrt ist seit Jahren ein Thema, doch bislang tut sich nichts

12.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

Zwei neuralgische Punkte: Die unter der Autobahnbrücke endende Fahrspur (links) könnte als Auffahrt zur A 9 weitergeführt werden. Bei der Abfahrt aus Richtung Norden (rechts) könnte eine zweite Rechtsabbiegerspur zu Stoßzeiten den Verkehr entzerren. - Fotos: Konze

Reichertshofen (PK) Steter Tropfen höhlt den Stein. Also nahm Gemeinderat Ludwig Heigl (FW) im Reichertshofener Marktgemeinderat einen neuen Anlauf: "Über den Knoten B 300/Autobahnauffahrt wird schon seit Jahren gesprochen. Ohne Ergebnisse. Es muss dringend etwas gemacht werden."

Dass diese Stelle ein wesentlicher Punkt ist, weiß auch Bürgermeister Michael Franken (JWU): "Das Thema kommt immer wieder auf. 2014 haben wir an die Autobahndirektion geschrieben, 2015 eine Resolution verfasst. Ende Juli habe ich erneut an die Direktion geschrieben, dass sich die Situation weiter verschärft hat." Und gab es eine Antwort? "Bislang noch nicht."

Heigl sieht zwei neuralgische Stellen: "Die A 9-Abfahrt aus Richtung Norden müsste eine zweite Rechtsabbiegerspur bekommen. Stehen vier, fünf Autos, die nach links auf die B 300 abbiegen wollen, staut es sich, weil die Rechtsabbieger nicht vorbeikommen." Zweiter Punkt in den Ausführungen von Heigl, der immer wieder Staus von rund einem Kilometer beobachtet: Schon unter der Autobahnbrücke könnte eine Abbiegespur zur Autobahn in Fahrtrichtung Norden den Verkehr entzerren. "Unter der Brücke", so Heigl, "endet eine Spur, die man eventuell fortführen und nutzen könnte." Diese Auffahrspur könnte am Kreisel vorbeiführen.

Franken weiß um die Bedeutung des Themas: "Wir werden an alle politisch Beteiligten appellieren, sich für uns starkzumachen", verspricht er. Vergangene Woche hat Franken mit dem Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer (CSU) gesprochen, man dürfe diesen Unfallschwerpunkt nicht aus den Augen verlieren. Und der Bürgermeister ärgert sich: "Sie haben geschrieben, sie machen was. Aber sie machen nichts." Ein Problem bei der Sache ist, dass die Autobahndirektion für die Autobahnabfahrt verantwortlich ist, das Straßenbauamt für die B 300. "Sie schieben sich die Verantwortung gegenseitig zu", so Franken. Und der Bürgermeister betonte in der Dienstagssitzung: "Diese Stelle ist mindestens so wichtig wie die Autobahnausfahrten in Schweitenkirchen und Manching." Und da nur steter Tropfen den Stein höhlt, empfiehlt Franken: "Alle, vor allem auch Bürger, sollten Mails an die Autobahndirektion schreiben."