Reichertshofen
Bezahlbarer Wohnraum im Fokus

Reichertshofener haben jede Menge Themen auf dem Herzen: Viele Fragen zum Verkehr

01.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:43 Uhr
Pfaffenhofen gilt als teures Pflaster. −Foto: Schaipp

Reichertshofen (PK) Die Fragen aus dem Publikum bei der Bürgerversammlung in Reichertshofen betrafen viele unterschiedliche Punkte. Das Thema "bezahlbarer Wohnraum" kam auch hier zur Sprache.

Ein Bürger wollte wissen, in welche Richtung die Kommune hinsichtlich der Schaffung bezahlbaren Wohnraums gehe. Bürgermeister Michael Franken (JWU) antwortete, der Markt habe aus finanziellen Gründen beschlossen, keinen eigenen Wohnbau zu betreiben. Dies sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein und würde die Steuergelder verbrauchen, die anderenorts für die anstehenden Sanierungen dringend gebraucht werden.

Problematisch sei auch oft die Schaffung von Mehrfamilienhäusern, sagte Franken. Im Bauausschuss zeige sich anhand von Bürgerprotesten immer wieder, dass Eigenheimbesitzer keine großen Wohnobjekte in ihrer Nachbarschaft wollten. Der Markt wolle aber demnächst ein Wohnbaugebiet schaffen, wo Geschosswohnungsbau und Mehrfamilienhäuser gestattet sind.

Ein anderer Bürger wollte wissen, wie es mit der "Slalomstrecke" an der Jahnstraße weitergehe. Franken erläuterte, dass dort früher rund 15 Prozent der Bürger schneller als 45 Kilometer pro Stunde gefahren seien. Momentan sind es nur 3,2 Prozent, wie aktuelle Messungen ergeben hatten. Im März wird sich der Gemeinderat aber noch mal über möglichen Änderungsbedarf unterhalten.

Ein weiterer Besucher regte an, am Unteren Markt ein neues Rathaus zu bauen, statt das alte zu sanieren. Franken antwortete, dass ein Neubau vermutlich billiger käme. Dennoch müsse man das historische Ensemble des alten Schlosses sanieren, egal, was dort unterbracht würde. "Wir können unser einziges zusammenhängendes historisches Ensemble nicht verfallen lassen."

Zudem gab es Anregungen aus dem verkehrsrechtlichen Bereich: Das Linksabbiegen an der Kreuzung Gotteshofener/Gartenstraße wurde kritisiert. Franken: "Das nehmen wir mit." Ein weiterer Bürger befürchtete zunehmendes Verkehrschaos, wenn auf der Höhe Café Hackner ein weiterer Zebrastreifen hinzukommt.

Ein weiterer Bürger brachte viele kleine Kritikpunkte vor. Angefangen von den hohen Nebenkosten beim Schulmensabau von fast 300 000 Euro. "Kein privater Bauherr könnte sich leisten, so zu bauen." Franken antwortete ihm, dass die Gemeinde verpflichtet gewesen sei, Fachplaner unter anderem für Bauphysik, Brandschutz und Prüfstatik heranzuziehen, die ein privater Bauherr nicht bräuchte. Zur Kritik an den Kosten für den Planer sagte Franken, das Büro sei gemäß der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure bezahlt worden. Außerdem beinhalten die genannten Kosten auch die Außenanlagen und die Ausstattung.

Zudem hatte der Bürger mehrere Kritikpunkte zum Bereich Schafberg. Unter anderem wollte er wissen, warum ein Regenrückhaltebecken in eine Bauparzelle gesetzt worden sei und nicht auf die Freifläche. Franken erläuterte, dass in der Freifläche unproblematischer Hausmüll und Bauschutt aus den 70er Jahren eingelagert seien. Die Entsorgung würde bis zu einer Million Euro kosten.