Reichertshofen
"Auf einem guten Weg"

Bürgermeister Franken gibt bei der Bürgerversammlung einen Überblick über die Lage in Reichertshofen

31.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:43 Uhr

Er hat den Überblick: Bürgermeister Michael Franken stellte mithilfe einer Präsentation die Situation in Reichertshofen dar. Im Anschluss stellten die Bürger noch Fragen. - Foto: Vogl

Reichertshofen (PK) Über eine Stunde lang hat Bürgermeister Michael Franken (JWU) bei der Bürgerversammlung die wichtigsten Zahlen und Fakten rund um die Marktgemeinde Reichertshofen präsentiert.

Die Einwohnerzahlen steigen. Im letzten Jahr sind 97 zusätzliche Einwohner in die Marktgemeinde gezogen, das entspricht einem Plus von 1,2 Prozent. Dieses Wachstum bedeute aber auch eine Herausforderung für die Gemeinde in Hinsicht auf bezahlbaren Wohnraum, sagte Franken.

Die Immobilienpreise in der Region seien zuletzt geradezu explodiert. Gegenwärtig werden Grundstückspreise von bis zu 500 Euro je Quadratmeter im Schafberg verlangt. "Die Einflussmöglichkeiten der Gemeinde sind da eingeschränkt", sagte Franken. Bereits jetzt habe die Gemeinde eine stärkere Bebauung innerorts gestattet und Reichertshofen weise punktuell immer mehr Bauland aus.

Angestrebt wird ein Wachstum von maximal 50 Einwohnern pro Jahr. Franken erklärte den hohen Anstieg auch mit der Ausländerquote von 11,6 Prozent, entstanden durch die "extrem vielen Arbeiterunterkünfte". In Hinsicht auf die Kinderbetreuung stellt die hohe Wachstumsrate die Gemeinde vor eine Herausforderung. Zudem gab es 2016 viele Geburten, nämlich 91. Da die Kindergärten und die Kinderkrippe ausgelastet sind, beschloss der Gemeinderat den Neubau einer Kindertagesstätte. Franken fasste danach die wichtigsten Projekte kurz zusammen: 2016 wurde ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek) gestartet. Das Isek beinhaltet Lösungsansätze für die Bebauung des Unteren Marktes, die Neugestaltung des Rathausumfeldes, die Stärkung des Ortszentrums und vieles mehr. In naher Zukunft soll auch ein Architektenwettbewerb zur Bebauung des Unteren Marktes erfolgen. Dort soll ein Bürgerhaus entstehen. Erfolgreich erschlossen wurde außerdem das neue Baugebiet Schafberg II mit 50 Parzellen, wo bereits eine rege Bautätigkeit eingesetzt hat. Neue Arbeitsplätze sind durch die Niederlassung neuer Firmen und Erweiterungen in den Gewerbegebieten entstanden. 2016 wurde außerdem die Langenbrucker Aussegnungsstätte auf dem Friedhof eingeweiht sowie die Schulmensa für die Grund- und Mittelschule Reichertshofen neu gebaut. Besonders erfreulich ist die finanzielle Entwicklung des Marktes. Der Rücklagenstand liegt gegenwärtig bei rund fünf Millionen Euro, das sei ein historischer Höchststand, sagte er. Auch der Schuldenstand ist aktuell mit 1 807 992 Euro auf dem niedrigsten Wert seit Jahrzehnten. Pro Kopf bedeutet das umgerechnet eine Verschuldung von 220 Euro, "ein absoluter Topwert".

Für die nahe Zukunft sind aber einige kostenintensive Maßnahmen geplant, für die man das Geld brauchen werde. Franken erwähnte dabei den Neubau der Bauhofhalle, die Rathaussanierung, den Neubau der Kindertagesstätte, die Maßnahmen im Zuge des Isek, den verbesserten Brandschutz an der Schule und eventuell Geld für die Sanierung der Paarhalle, über deren Zukunft noch nicht entschieden ist.

Allgemein sei Reichertshofen laut Franken "auf einem guten Weg". Die Familienfreundlichkeit des Marktes zahle sich aus, wie man am starken Zuzug sähe. Am Ende seines Vortrags rief Franken die Bürger zum aktiven Mitmachen auf.