Reichertshofen
Auf Tuchfühlung mit der Ministerin

Sieben Umweltaktivisten aus Pfaffenhofen zu Gast bei Ulrike Scharf

26.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:16 Uhr

Foto: Patrick Ermert

Reichertshofen (vov) Am Rande des Spatenstichs für die Kleine Landesgartenschau in Pfaffenhofen sind Aktivisten vom Bund Naturschutz aus dem Kreis Pfaffenhofen mit Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) ins Gespräch gekommen. Ihre Einladung ins Ministerium haben sie jetzt wahrgenommen.

Auf die Reise machten sich Christine Janicher-Buska und Elisabeth Jahrsdorfer aus Pfaffenhofen sowie Peter Bernhart, Lisa Munz, Edgar Munz-Schüler und Josef Schweigard aus Reichertshofen sowie Josef Schmid, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Über eine Stunde nahm sich die Ministerin Zeit für die Anliegen der Aktivisten. "Sie sagte, es sei ganz selten, dass Gruppen zu ihr fahren. Sie ist froh, dass es Gruppen wie uns gibt, die sich kümmern. Wir sind sehr positiv aufgenommen worden", berichtet Lisa Munz.

Ihre Anliegen hatten die Naturschützer in einem Schreiben zusammengefasst, das sie vortrugen. Zusammengefasst geht es darin um den Einsatz von Antibiotika in der industriellen Tierhaltung und um steigende Nitratbelastung und giftige Schadstoffe in unseren Gewässern. Auch das drohende Aussterben vieler Pflanzen- und Tierarten liegt den Aktivisten am Herzen sowie die bedrohliche Situation bei den Zucht- und Wildbienen. Außerdem fordern sie für Tagesstätten an Schulen frisch gekochte Mahlzeiten aus ökologischer Landwirtschaft und eine Förderung von ökologischer Landwirtschaft.

Ein Brennpunkt im Landkreis beschäftigt die Naturschützer besonders: die geplante Erweiterung von Hühnerställen im Wolnzacher Ortsteil Eschelbach auf 144 600 Tiere. Nachdem der Antrag 2012 zurückgezogen war, tauchte er im November 2015 erneut auf - sehr zum Ärger der Umweltschützer.

Zur Sprache kam auch das Projekt der Paartaler Sanddünen. Hierbei handelt es sich um rund 1400 Hektar Dünen mit Magerrasen zwischen Reichertshofen und Hohenwart, in dem die bedrohte Malven-Langhornbiene noch anzutreffen sei. Zum Schutz dieser seltenen Bienenart muss die Rosa Malve dort gezielt vermehrt und gepflegt werden, sagen die Umweltschützer.

Die Aktivisten erwarten nun die schriftliche Stellungsnahme von Umweltministerin Scharf, die in ein paar Wochen eintreffen soll. "Sie hat sich ernsthaft mit unseren Problemen auseinandergesetzt, hat sich Zeit für uns genommen und nicht gehetzt", äußert sich Munz lobend über die Ministerin.