Reichertshausen
Weg mit dem Nadelöhr

Umgestaltung der Reichertshausener Ortsmitte soll bereits im Juni in Angriff genommen werden

19.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Reichertshausen (PK) Das ist ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für Reichertshausens Bürger: Im neuen Jahr wird das Nadelöhr in der Ortsmitte endgültig der Vergangenheit angehören. Das gab Bürgermeister Reinhard Heinrich (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt.

Die bisherigen Zahlen sprechen Bände: 13 500 Fahrzeugbewegungen werden im Reichertshausener Ortskern täglich allein in Richtung Pfaffenhofen oder München verzeichnet. Rund 3500 Fahrzeuge pro Tag frequentieren die Schloßstraße von oder in die B 13. Deutlich weniger sind es zwar von der Angerhofstraße her in die Bundesstraße, das Einbiegen aber gestaltet sich in Stoßzeiten als Geduldsspiel.

„Wenn alles glatt läuft, kann der Baubeginn schon im Juni 2015 erfolgen“, sagte Rathauschef Heinrich. Am Ende steht eine per Ampel geregelte Kreuzung, ein Verkehrskreisel kam nach Aussage des Straßenbauamts Ingolstadt und der Polizei Pfaffenhofen aus verkehrs- und sicherheitsbedingten Gründen nicht infrage.

Aber auch so dürfte sich die Situation im Reichertshausener Ortskern wesentlich entspannen: Die Schloßstraße wird an der Einmündung in die B 13 verbreitert und erhält eine Links- und Rechtsabbiegespur. Die Bundesstraße hat in der Regel Dauergrün, die Ampeln der Einmündungen von der Schloßstraße und Angerhofstraße sind dagegen induktionsgesteuert, schalten also bei Bedarf auf Grün oder Rot. Die B 13 selbst erhält in beiden Richtungen Linksabbiegespuren in die Schloß- beziehungsweise Angerhofstraße. Somit bleibt nach Ansicht der Experten der Verkehrsfluss auf der Bundesstraße erhalten, Staus durch Abbieger dürften sich weitgehend reduzieren.

Bis es so weit war, war allerdings von den Anliegern einiges an Grunderwerb erforderlich. Die Anwohner brachten aber viel Verständnis für die prekäre Situation an diesem Verkehrsknotenpunkt in der Reichertshausener Ortsmitte auf. „Deshalb gebührt den betroffenen Anliegern, allen voran den Familien Lindermeir/Tant, Dank für deren Entgegenkommen“, betonte Bürgermeister Heinrich währen der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ausdrücklich.

Größere Erdbewegungen werden durch die Verlegung der Angerhofstraße in südlicher Richtung verursacht, um eine eindeutige, übersichtliche Kreuzungssituation zu schaffen. Dadurch wird der Rathausplatz vergrößert, der Buspavillon bleibt an seinem Standort erhalten. Durch die Straßenverbreiterung der B 13 entsteht allerdings auch eine neue Busbucht, die dann unmittelbar vor dem Pavillon platziert ist.

In Verbindung mit dem Kreuzungsbau werden auch neue Gehwege entstehen und vorhandene, wo möglich, verbreitert. Die Kosten für den Gehsteigbau trägt die Gemeinde, die den Aufwand mit rund 150 000 Euro veranschlagt, die im Haushaltsetat aber vorgesehen sind. Darin enthalten sind auch Bodenplatten an den Ampelanlagen, die sehbehindertengerecht ausgeführt werden. Die Kosten für den Straßenbau dagegen trägt der Freistaat Bayern. „Damit ist in absehbarer Zeit ein Thema Geschichte, das in den Bürgerversammlungen der letzten Jahre die meisten Leute bewegt hat“, betonte Heinrich.