Reichertshausen
Kreisel: Drei Monate Vollsperrung

Ab Mitte September wird umgeleitet Räte kritisieren mangelnde Koordination unter den Bauämtern

11.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:58 Uhr

Um sechs Meter nach links verlegt werden die B 13 und der gesamte Kreisel. Der neue Fuß- und Radweg verläuft dann im Bild links entlang der künftigen Straßenführung. - Foto: Steininger

Reichertshausen (PK) Mit dem Umbau des 14 Jahre alten Kreisels in Reichertshausen und den Sanierungen der B 13 hatten sich die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung zu befassen. Zwar trägt der Staat die Baukosten, die "Extras" aber muss die Gemeinde bezahlen.

Diese sind ein zwei Meter breiter Fuß- und Radweg ab der Bahnunterführung bis zum Kreisel, die Verbreiterung des Gehwegs bis hinauf zum Kammerer Berg sowie eine anteilige Beteiligung an der Gabionenwand, die den Hang abstützt und gleichzeitig die Lärmentwicklung reduziert. Es habe sich angeboten, diese Baumaßnahmen im Zuge des Kreiselumbaues und der Straßensanierung durchzuführen, weil es für die Gemeinde deutliche Kosteneinsparungen bedeute, so der Hinweis von Gemeindechef Reinhard Heinrich (CSU). Der derzeitige Weg, der nach der Unterführung hinauf zu den Häusern am Kammerer Berg führt, bleibe jedoch erhalten. Der geschätzte Kostenanteil für die Gemeinde beträgt 100 000 Euro. Da aber sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, weil man eventuell noch staatliche Fördermittel ausschöpfen könne, hofft der Bürgermeister.

Wie bereits berichtet, erfährt der neue Kreisel eine Höhenangleichung bei der Ausfahrt in Richtung München, er wird bei gleicher Fahrbahnbreite insgesamt verkleinert und zusammen mit der B 13 um rund sechs Meter in Richtung Kammerer Berg verschoben. Das ermöglicht dem Lkw-Verkehr ein zügigeres Durchfahren des Kreisels ohne zu starkes Abbremsen vor der Steigung in Richtung Hohenkammer, was die Lärmbelastung reduziert.

Auch damit verbunden ist eine erhebliche Verbesserung beim Überqueren der Nordseite des Kreisels für die Fußgänger, die Einfahrt aus der Salmadinger Siedlung wird übersichtlicher, die Kreiselausfahrt in Richtung Pfaffenhofen wird für die Anlieger sicherer. Das lässt sich der Staat 800 000 Euro kosten. Darin enthalten ist aber auch die komplette Sanierung der Straßendecken und Bankette, ab der Bäckerei Kornprobst inklusive Kreisel bis hin zur Landkreisgrenze kurz vor der Abzweigung nach Wahl. Laut Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt weisen die Straßenbeläge Risse und Verdrückungen auf, deshalb müssen die Beläge abgefräst und neue Asphaltschichten aufgebracht werden. Das bedeute eine Vollsperrung sowohl des Kreisels als auch der B 13 im genannten Abschnitt. Die Anlieger aber könnten "zu 98 Prozent der Sanierungsdauer" ihr Zuhause per Auto erreichen. Allerdings seien bei den Asphaltierungsarbeiten Vollsperrungen für die Dauer von einigen Stunden bis zu einem Tag nicht zu vermeiden.

Die offizielle Umleitungsstrecke aus Pfaffenhofen kommend führt ab Ortsmitte Reichertshausen über Steinkirchen nach Jetzendorf und weiter über Petershausen nach Hohenkammer. Um den Verkehr zu entzerren, werden die Autofahrer ab Hohenkammer über Allershausen und Paunzhausen wieder zurück auf die B 13 geleitet.

Seitens der Gemeinderäte kamen Fragen zu Details der Planung, deutliche Kritik aber übte Gemeinderat Konrad Moll (UWG) an der mangelnden Koordination mit den Baumaßnahmen des Freisinger Bauamtes. Deren Sperrung der B 13 von Reichertshausen bis Hohenkammer hatte den Autofahrern, aber auch den Anrainern an den Umleitungen während der letzten Wochen viel abverlangt. "Das hätte man doch zusammenlegen können", argumentierte Moll, und war nicht als einziger dieser Ansicht. Da hätten "unterschiedliche Zwänge der beiden Landkreise eine Rolle gespielt", erwiderte Schönbrodt, "und die waren zeitlich nicht vereinbar". Als absolut "ungut" bezeichnete Heinrich die Situation, "ein Paradebeispiel idealer Zusammenarbeit ist das nicht".