Reichertshausen
Und wieder ist Geduld gefragt

Weil der Kreisel in Reichertshausen umgebaut wird, müssen Autofahrer wochenlang Umwege nutzen

25.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Noch ist es ruhig am Reichertshausener Kreisel: Ab Herbst allerdings sollen hier die Bagger rollen - denn für etwa 800 000 Euro wird der Kreisverkehr um rund sieben Meter versetzt. - Foto: Steininger

Reichertshausen (PK) Die Geduld vieler Autofahrer aus oder in Richtung München wird in diesem Jahr auch weiterhin auf eine harte Probe gestellt werden. Von Mitte September bis Anfang Dezember dauern die Baumaßnahmen am Kreisel und der B 13.

Voraussichtlich noch bis Mitte Juni ist die B 13 nördlich von Hohenkammer gesperrt, somit müssen derzeit noch viele Autofahrer Umwege in Kauf nehmen. Der Grund dafür ist der Neubau einer Linksabbiegespur zum neuen Supermarkt vor Hohenkammer sowie die Sanierung der Straßendecke bis zur nördlichen Grenze des Landkreises Freising, der für diese Baumaßnahmen zuständig ist. Diese Arbeiten mit den geplanten Maßnahmen in Reichertshausen zu koordinieren, war unter anderem aus abwicklungstechnischen Gründen nicht machbar, außerdem hätte das vier Monate Vollsperrung am Stück bedeutet. Das wollte man "den Bürgern nicht zumuten", so Gemeindechef Reinhard Heinrich (CSU).

Während der Sommermonate aber können die Autofahrer aufatmen: Die ab Mai beginnenden Baumaßnahmen für die Straßenzufahrt zum neuen Supermarkt stellen keine Behinderung dar und sind abgeschlossen, bevor laut der Haimhausener Bauplaner Dost Ingenieurleistungen die B 13 ab dem 18. September bis voraussichtlich Anfang Dezember erneut für den weiträumigen Verkehr gesperrt werden wird. Für die Anwohner am Kammerer Berg und der Salmadinger Siedlung bleibt die Zufahrt aber gewährleistet, von unvermeidbaren Tagessperrungen abgesehen.

Gründe für die Baumaßnahmen sind eine Fahrbahnsanierung auf Höhe der Bäckerei Kornprobst in Richtung Hohenkammer bis zur Landkreisgrenze wie auch der Umbau des Kreisels. Der genüge nicht mehr den verkehrstechnischen Anforderungen, betonte Arne Schönbrodt, zuständiger Abteilungsleiter vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt, bei einem Ortstermin. Die B 13 werde täglich von 13 000 Autos und Lkw befahren, der Durchschnitt auf bayerischen Bundesstraßen liege bei rund 9900 Autos. Heute würden die in einen Kreisel einmündenden Straßen nicht mehr auf die Mitte zielen, sondern etwas versetzt angeordnet, um einen besseren Verkehrsfluss zu ermöglichen. Das schaffe auch ein flüssigeres Abbiegen aus dem Kreisel bergauf in Richtung München für die Lkw, was auch weniger Lärmentwicklung mit sich bringe. Auch werde die gegenwärtige Senke bei der Kreiselausfahrt, die den Lkw Probleme bereitet, dann der Vergangenheit angehören. Dazu aber wird der Kreisel etwas in Richtung Kammerer Berg "verschoben", die Fahrbahn geringfügig breiter - dafür aber die begrünte Mitte verkleinert.

Die "Bremswirkung" eines Kreisverkehrs bleibe trotzdem erhalten, so der Hinweis von Schönbrodt, was für die Situation am Ortsanfang von Bedeutung ist. Dem trägt auch die Verbesserung der Querung der B 13 direkt am Kreisel Rechnung. Da man mit dem Bau des Supermarktes am Kammerer Berg mit mehr Fußgängern oder Radlern rechnet, wird der Übergang barrierefrei gestaltet und die Insel zwischen den Fahrspuren deutlich verbreitert. Parallel dazu wird von der Unterführung aus zum Kreisel ein zwei Meter breiter Fuß- und Radweg errichtet, der sich entlang der Zufahrtsstraße zum Supermarkt fortsetzen wird. Der wird hangseitig von der Unterführung bis zum Kreisel von einer Gabionenwand begrenzt, die schallbrechende Eigenschaften hat und den Verkehrslärm vor allen in Richtung Salmadinger Siedlung reduzieren soll.

Für den Blumenschmuck der Insel in der Kreiselmitte wird die Gemeinde auch weiterhin sorgen. Denn der erste Eindruck zählt, das gilt auch für Gemeinden, äußerte sich Heinrich sinngemäß. Er betrachtet die Summe aller Maßnahmen als Verbesserung für die Bürger in Hinblick auf Verkehrsertüchtigung, Verkehrssicherheit, Lärmschutz und somit mehr Lebensqualität. Denn mit der B 13 müssten die Bürger noch auf Jahrzehnte hinaus leben, bevor, wenn überhaupt, eine Ortsumgehung möglich sein wird. Voraussichtlich in der Gemeinderatssitzung am 8. Juni steht das Thema auf der Tagesordnung - inklusive der voraussichtlichen Kosten in Höhe von 800 000 Euro, die größtenteils vom Bund übernommen werden.