Reichertshausen (PK) Das war ganz nach dem Geschmack der Zuhörer: Inspirierte Chöre, ein vokal und instrumental bunt gemischtes Programm, eine Reise durch die Musik verschiedener Epochen und die Premiere von Janina Preißler als Gesamtleiterin.
Preißler kümmert sich schon seit einigen Jahren mit viel Engagement und Liebe zur Musik um den Kinder- wie auch um den Jugendchor. Und neuerdings, seit noch nicht einmal einem ganzen Jahr, auch um den gemischten Chor der Erwachsenen. Den hatte vorher Hannah Feldmann erfolgreich geleitet, die aus Gründen zeitlicher Belastung von ihrem Ehrenamt zurücktreten musste.
Sie war auch zugegen, um ihrer Nachfolgerin die Daumen zu drücken. Zur Premiere erschienen waren auch Reichertshausens Bürgermeister Reinhard Heinrich und Erwin Renauer, die evangelische Pfarrerin Doris Arlt, die katholische Gemeindereferentin Christiane März sowie Gemeinderätin Elisabeth Stocker. Sie alle erlebten zusammen mit vielen Bürgern im vollen Pfarrsaal einen Konzertabend, der rundum Spaß machte und beeindruckte. Michael Triebel, der Erste Vorsitzende des Vereins, übernahm die Moderation zwischen den einzelnen Programmblöcken und wusste Interessantes über die Komponisten oder über die einzelnen Titel zu erzählen, die gleichzeitig "auch die Bandbreite des Chores verdeutlichen". Und diese wurde eindrucksvoll präsentiert: Zum Beispiel mit dem gefühlsbetonten Choral "Madonna ma pietà" von Orlando di Lasso, vollkommen gegensätzlich dazu "Frisch gesungen", ein Titel, dem der gemischte Chor alle Ehre machte.
Nach dem ersten Block mit fünf Liedern bekam der Chor eine Verschnaufpause, in der Janina Preißler als Solistin an der Querflöte überraschte, am Piano begleitet von ihrem Ehemann Christian mit "Rondeau" und "Dolce" von Georg Philipp Telemann. Dann aber wurde das Ensemble rein feminin, denn zu den Damen des Erwachsenenchores gesellten sich die Mädels des Jugendchores, die zusammen Lieder aus der Feder von Johannes Brahms interpretierten. Eine reizvolle Mixtur weiblicher Stimmen von Alt bis Sopran, mit guter Intonation und voller Romantik bei Titeln wie "Schwesterlein" oder "Feinsliebchen". Voller und sonorer wurde das Klangbild dann durch die zusätzlichen Männerstimmen bei "Erlaube mir, feins Mädchen" und "Der Fiedler", beeindruckend in der Fülle der gemeinsamen Stimmen von Jung und Alt.
Nach der Pause war die musikalische Neuzeit angesagt: Mit "Irgendwo auf der Welt" von den Comedian Harmonists erlebten die Zuhörer einen weiteren gesanglichen Höhepunkt, nicht zuletzt dank den zwei Solistinnen Andrea Weiß (Alt) und Susanne Schmid (Sopran), die ihre Duett- und Soloparts glänzend meisterten, gefühlvoll begleitet von Christian Preißler am Piano. Aber auch der Jugendchor bekam Gelegenheit, sich zu präsentieren: "Java Jive" präsentierten die Mädels a cappella, bei "Leaving On A Jetplane" kam Michael Triebel mit der Gitarre hinzu, bei "California Dreaming" zusätzlich Janina Preißler mit der Querflöte. Eine tolle Leistung der jugendlichen Sängerinnen, die eine bemerkenswerte Entwicklung genommen haben. Vor dem Jugendchor aber gab es noch eine instrumentale Einlage mit dem bewährten Duo Janina und Christian Preißler, das mit dem "Reigen seliger Geister" von Christoph Willibald Gluck und einer Suite von Telemann gelungene instrumentale Akzente setzte.
Am Ende das große Finale aus Jugend- und gemischtem Chor mit "I am Sailing", dem Welthit von Rod Stewart, der einen vollauf gelungenen Konzertabend beschloss. Erst nach zwei Zugaben zeigte sich das begeisterte Publikum zufrieden. Wie übrigens auch Janina Preißler, die dem Chor "eine tolle Mitarbeit während der letzten Monate" bescheinigte und sich nach dem Konzert voll motiviert zeigte: "Ich bin mit dem Chor gewachsen und ich hoffe, ich kann mit ihm noch weiter wachsen".
